Hublots Big Bang ist erwachsen geworden. Aber nicht nur das Modell, sondern auch die Uhrenmarke insgesamt. Das ging mir durch den Kopf, als ich den Unico Big Bang Chronograph Perpetual Calendar erstmalig sah.
Wenige Minuten zuvor hatte ich mir damals die Classic Fusion Aeromoon angeschaut, die ich hier bereits beschrieben habe:
https://100percentpassion.net/2016/08/18/classic-fusion-aeromoon-hublots-erste-mondphase/
Wie in dem obigen Artikel bereits erwähnt mag ich mechanische Kalendarien. Daher finden sich in meiner kleinen Sammlung u.a. auch zwei Jahreskalender, einer von Patek Philippe und einer von Parmigiani Fleurier.
Und noch eine Assoziation kommt mir beim Blick auf den Big Bang Chrono Perpetual Calendar in den Sinn: die mit dem IWC GST Perpetual Calendar, dem seinerzeit ersten und lange Zeit auch einzigen Ewigen Kalender, den man bedenkenlos auch stärkeren Belastungen, z.B. beim Sport, aussetzen konnte. Auch diese Uhr findet sich in meiner Uhrensammlung. Ähnlich robust und universell einsetzbar wirkt auf mich der erste Ewige Kalender von Hublot im Big Bang Gehäuse.
Hublot, auch mir bekannt geworden durch mutige und teils exzentrische Materialkombinationen, durch die vermeintlich großen Big Bang- und King Power Uhren und durch eine mediale Omnipräsenz, hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre konsequent zu einer respektablen Uhrenmarke entwickelt.
Zu einer Uhrenmarke, die eigene Uhrwerke und höchste Komplikationen ebenso hervorbringt wie auch technologische Innovationen. Ich denke da an Dinge wie das King Gold, eine neue Rotgoldlegierung die im Vergleich zu anderen Rot- und Roségold-Legierungen nicht nur farblich intensiver wirkt, sondern diese Farbe auch auf ewig behält und nicht ausbleicht, wie das bei den meisten derartigen Legierungen der Fall ist. Und ich denke an die erste kratzfeste Goldlegierung der Welt, das Magic Gold, welches auch von Hublot kommt oder aber das geniale Schnellwechselsystem des Armbandes, genannt One Click und an die erste wirklich rote Keramik. Viele weitere Beispiele könnte ich nennen.
Und mittlerweile hat Hublot auch die Quintessenz des eigenen uhrmacherischen Könnens in das Big Bang Gehäuse eingeschalt. So finden sich heute in der Kollektion ebenso Tourbillons wie auch Uhren mit Schlagwerk oder mit gewaltigen Gangreserven.
Und nun auch der Ewigen Kalender. Eigentlich sind es ja drei Komplikationen, die hier in einer Uhr zu finden sind: neben dem Ewigen Kalendarium verfügt diese Uhr auch über einen Chronographen-Mechanismus und über eine Mondphasenanzeige.
Hublot stellte im Jahr 2015 mit dem Big Bang Chrono Perpetual Calendar den ersten Ewigen Kalender in der Firmengeschichte vor. Und, nach der Classic Fusion Aeromoon, die zweite Uhr mit einer Mondphasenanzeige.
Das Manufakturkaliber Unico bildet die Basis für die drei Komplikationen Chronograph (hier ohne Flyback-Mechanismus), ewiger Kalender und Mondphase. Dafür wurde das Kalender- und Chronographenmodul komplett neu konstruiert. Vom Unico blieb beim Kaliber HUB 1270 nur das Basiswerk übrig, den Mechanismus des Chronographen und des Ewigen Kalenders und der Mondphasenanzeige packte man zusammen in ein Modul, das dem Basiskaliber zifferblattseitig aufgesetzt wird. Daher sieht der Big Bang Chrono Perpetual Calendar in der Rückansicht auch aus wie jede andere Unico Big Bang.
Ein Erkennungszeichen der Hublot Chronographen ist ja, dass der Chronop-Mechanismus auf der Zifferblattseite und somit gut sichtbar zu finden ist. Das bietet für uns Uhrenliebhaber den unschlagbaren Vorteil, dass man die Mechanik dieser Komplikationen bei der Arbeit beobachten kann. So geschehen auch beim Mechanismus des Ewigen Kalenders und der Monphase. Die Werkteile wurden teilweise mit anthrazitgrauer Rutheniumbeschichtung versehen. Daneben finden sich Elemente aus satiniertem Stahl und glasperlgestrahlte Brücken sowie Werkplatten so, wie es bereits von den Aero-Modellen bekannt ist.
Die Optik ist wirklich klasse! Man kann förmlich in das Uhrwerk hinein schauen, auch wenn man die Uhr am Arm trägt, und es bei der Funktion beobachten.
Die Anzeigen des ewigen Kalenders erfolgen durch pfeilförmige Zeiger und Hilfszifferblätter: die Wochentage bei 6 Uhr,
die Monate und die Schaltjahre bei 9 Uhr
und das Datum bei 12 Uhr.
Zusätzlich finden sich noch die gestoppten Minuten und Stunden in den Hilfszifferblättern.
Mir persönlich gefällt die Black Magic Variante dieses Modells mit der Referenz 406.CI.0170.RX besonders gut. Das Gehäuse ist komplett in schwarzer Keramik und schwarz beschichtetem Titan gehalten. Auf dem Zifferblatt finden sich die großen rhodinierten Zeiger und Indicés und die kleinen Zeiger des Chronographen und des Ewigen Kalenders in Weiß. Alle Zeiger sind mit Superluminova-Leuchtmasse belegt.
Zwei rote Akzente bilden die Spitze des Chronographen-Sekundenzeigers, der aus dem Zentrum kommt, und die Schaltjahresanzeige, die ich auch erst bei meinen Makroaufnahmen so richtig entdeckt habe.
Zugegeben ist die Ablesbarkeit der Anzeigen des Ewigen Kalenders und teilweise auch des Chronographen beim Black Magic Modell nicht ganz optimal. Etwas besser gelöst ist das bei der Variante in King Gold.
Hier sind für ein bequemes Ablesen der Anzeigen der Komplikationen zwei Zeigerdesigns zu finden: weiße Zeiger für den ewigen Kalender und rote Pfeilzeiger für den Chronographen.
Wenn man sich aber mit der Uhr etwas beschäftigt hat, dann findet man die Anzeigen aber ohne Probleme.
Auch in der Dunkelheit lässt sich diese Uhr sehr gut ablesen.
Der Mondzyklus wird in einem großen runden Fenster bei 3 Uhr dargestellt. Ganz ähnlich wie bei der Classic Fusion Aeromoon (s.o.) dreht sich die Scheibe der Monphasenanzeige einmal in einem Mondzyklus um 360 Grad. Und auch beim Perpetual Calendar ist ein semitransparentes Safirglas verbaut, durch das man die gesamte Scheibe einschl. des Mechanismus erkennen kann.
Die Sekundenanzeige des Chronographen erfolgt über einen Zeiger aus dem Zentrum, der Stundenzähler befindet sich bei 6 Uhr und der 30 Minutenzähler bei 9 Uhr. Die Gangreserve wird von Hublot mit etwa 72 Stunden angegeben.
Der Big Bang Chrono Perpetual Calendar verfügt über ein Gehäuse mit 45 mm Durchmesser. Es ist das gleiche, aus über 70 Einzelteilen zusammengesetzte Gehäuse wie bei den anderen Big Bang Modellen, jedoch hier mit einer Wasserdichtigkeit von 30 Metern (im Vergleich zu den 120 Metern der anderen Big Bang Modelle).
Die etwas geringere Wasserfestigkeit dieser Komplikation hat ihren Grund in einem kleinen, kaum sichtbarer Unterschied zu den Standard-Gehäusen. Die Anzeigen des Ewigen Kalendariums und der Mondphase werden über sehr gut am Übergang Lünette/Gehäuse versteckte Drücker verstellt.
Sehr praktisch ist auch der One Click-Schnellwechselmechanismus des Bandes, den es natürlich auch beim Ewigen Kalender gibt und den ich bereits hier näher beschrieben habe.
https://100percentpassion.net/2016/08/28/hublot-blattsalat/
Früher ist mir dieses Detail bei den Hublot Uhren nie wirklich aufgefallen. Heute nutze ich das One Click System mehrfach pro Woche, um an meine Big Bang Full Magic Gold Armbänder passend zum Outfit zu montieren.
Hublot bietet mittlerweile eine große Anzahl an in Farbe und Material verschiedenen Bändern an. Vom praktischen Kautschukband ist bis zum eleganten Krokolederband alles zu finden.
Und das geht, wie bereits an anderer Stelle beschrieben, mit diesem System gänzlich ohne Werkzeug und in Sekundenschnelle.
Genauso leicht kann man die Schließe umbauen.
Wie bereits weiter oben erwähnt existieren vom Big Bang Perpetual Calendar verschiedene Versionen. Genauer gesagt sind es drei. Die hier vorgestellte Variante ist die Black Magic genannte Uhr aus schwarzer Keramik und schwarz beschichtetem Titan (Referenz 406.CI.0170.RX).
Daneben existiert noch eine Variante in naturbelassenem Titan mit einer schwarzen Keramiklünette (Referenz 406.NM.0170.RX) und eine Variante in King Gold mit schwarzer Keramiklünette (Referenz 406.OM.0180.RX).
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