In den letzten zwei Tagen hatte ich eine Hublot vor der Linse, mit der ich zugegeben erst warm werden musste. Nichtsdestotrotz möchte ich meine Eindrücke und Erfahrungen mit der Unico Big Bang GMT hier mit allen Lesern teilen, denn beim Fotografieren der Uhr entdeckte ich Details, die mir den Zugang wesentlich erleichtert haben.
Erstmalig gesehen habe ich die Big Bang mit GMT-Funktion auf der Baselworld 2017 und ich war überrascht. Zum einen, weil nichts von dieser Neuheit im Vorfeld durchgesickert war. Und zum anderen, weil diese Uhr so ist wie sie ist.
Wie meine ich das? Nun, die Big Bang GMT ist nicht die erste Hublot mit GMT-Funktion. 2011 präsentierte Hublot die King Power Unico GMT, und diese Uhr sah so aus.
Die King Power Modelle sind je wesentlich wuchtiger als die normalen Unico Big Bang, was sicher nicht nur an den 3 mm mehr an Gehäusedurchmesser liegt.
Es war die Zeit der sehr wagemutigen und auch fast experimentellen Uhren und nicht nur Hublot ging diesen Weg. Schaut man sich z.B. die Zenith Defy Modelle dieser Zeit an so erkennt man eine sehr ähnliche Extravaganz. Andere Marken wie z.B. AP könnte man ebenso gut nennen…
Betrachtet man die Rückseite der King Power Unico, genauer das Kaliber, so kann man deutliche eine Verwandtschaft zu der aktuellen GMT erkennen.
Viele Leute wissen gar nicht, dass es genau um 2011 herum war, als Hublot sein erstes und auch vollkommen eigenes Chronographenkaliber (daher die Bezeichnung “Unico” = das Erste) präsentiert hat. Nicht mehr aber auch nicht weniger als der Wendepunkt der Marke hin zu einer echten Manufaktur. Doch zurück zur aktuellen Unico Big Bang GMT.
Vergleicht man die neue GMT mit der alten King Power GMT so wirkt das aktuelle Modell fast schon schlicht.
Das gilt vor allem für die Titanvariante, um die es hier im Beitrag gehen soll. Parallel dazu wurde noch eine Version der Uhr im Carbongehäuse vorgestellt.
Was ich persönlich bei Hublot mag sind die vielen Details, die es zu entdecken gilt.
Die Unico Big Bang GMT geht in mancher Hinsicht ungewöhnliche Wege. Sie hat keine 24 Stunden Anzeige, sondern zwei 12 Stunden Anzeigen.
Die normalen Stunden- und Minutenzeiger zeigen die aktuelle Ortszeit an.
Zusätzlich gibt es einen zentralen Zeiger, der die Heimatzeit über die Lünette anzeigt.
Ein zentrischer Ring als Tages- und Nachtanzeige macht deutlich, ob es zu Hause gerade Tag oder Nacht ist. Somit ist eine 24h-Anzeige entbehrlich.
Den Stundenzeiger der Ortszeit kann man beim Reisen durch die Zeitzonen verstellen, ohne die Uhr vom Arm nehmen zu müssen.
Man betätigt einfach die Drücker bei 2 Uhr (zum Vorstellen) oder bei 4 Uhr (zum Zurückstellen)
Ein Sperrmechanismus verhindert, dass man beide Drücker gleichzeitig betätigen und so das Schaltwerk beschädigen kann.
Typisch Hublot kann man einen Teil der Schaltmechanik durch das Zifferblatt bei der Arbeit beobachten.
Einige weitere schöne Details des Blattes:
Und auch bei vollkommener Dunkelheit ist die Unico Big Bang GMT kinderleicht abzulesen.
Das Gehäuse ist das typische Big Bang-Gehäuse, dass aus über 70 Einzelteilen aufgebaut ist.
Diese Konstruktion erlaubt nahezu unbegrenzt viele Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der verwendeten Materialen, denn man kann jedes dieser 70 Einzelteile aus einem anderen Material oder in einer anderen Farbe anfertigen.
Band und Schließe entsprechen den anderen Unico Big Bang Modellen. Selbstverständlich nutzt Hublot auch bei der Unico Big Bang GMT den ungemein praktischen One Click Bandschnellwechselmechanismus, mit dem man das Band binnen weniger Sekunden, ohne Fachkenntnisse und ohne Werkzeug wechseln kann.
Und ohne jedwede Gefahr, das Gehäuse zu beschädigen.
Das verbaute Kaliber ist eine Variante des bekannten Klassikers Unico HUB 1270 und trägt in der GMT die Bezeichnung HUB 1251.
Hublot ließ den Chronographenmechanismus des HUB 1270 weg und ergänzte das Kaliber um einen Schaltmechanismus für den Stundenzeiger der Ortszeit und um die Funktion eines zentralen Zeigers der Ortszeit einschl. Tag-/Nachtscheibe.
So weist das HUB 1251 339 Einzelteile auf. Die Gangreserve von über 72 Stunden reicht, um die Uhr auch mal vom Arm zu nehmen. Details wie ein Anker und Ankerrad aus Silizium und ein modifizierter Pellatonaufzug runden das Kaliber ab.
Ein Datum sucht man bei der Unico Big Bang vergebens, der einzige Schwachpunkt, den ich persönlich finden konnte, wenngleich man das Datum heute aller Orten, z.B. am Smartphone, ablesen kann.
Die Farbkombination des dunklen Blaus mit dem Titan gefällt mir enorm gut.
Insgesamt ist Hublot mit der Unico Big Bang GMT in meinen Augen eine gelungen Abrundung der
Unico Big Bang-Linie gelungen.
Wer so eine Uhr braucht? Niemand! Aber das ist ja das Schöne am Luxus…
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