Hublot Berluti
Berluti steht für beste Schuhe. Die Marke wurde 1895 von dem italienischen Schreiner Alessandro Berluti in Paris zuerst als Schuh-Manufaktur gegründet die heute, neben auf Maß angefertigen und konfektionierten Herren-Schuhen im obersten Preissegment, mittlerweile auch exklusive Lederwaren und hochwertige Bekleidung für Herren herstellt.
Doch was hat nun die Uhrenmarke Hublot mit der Schuh-Manufaktur Berluti zu tun? Technisch betrachtet gehören beide zu LVMH. Emotional betrachtet sind es beides Marken, die Handwerkskunst und höchste Qualität zusammen bringen.
Und noch ein wichtiger Punkt verbindet beide Marken: die Art, Auswahl und Einsatz der Materialien. Bei Berluti legt man größten Wert auf bestes Venezia-Leder und auf eine entsprechende Behandlung. Auch die Patina, die diese Leder im Laufe der Zeit entwickeln spielt bei Berluti eine große Rolle.
Bei Hublot ist das Thema „Materialien“ ein absolut zentrales Element. Wie keine andere (Uhren)Marke setzt Hublot verschiedenartige Materialien beim Bau der Uhren ein. Zum Teil werden sogar neue Materialien wie das erste kratzfeste 18 karätige Gold oder farbenfrohe Keramiken im eigenen Hause entwickelt.
„The Art of Fusion“ nennt man das Konzept der Kombination verschiedenster Materialien bei Hublot und es findet sich bereits in den ersten Uhren des Hauses aus den 1980er Jahren. Hier kombinierte Hublot Edelmetallgehäuse der Uhren mit Kautschuk-Armbändern. Heute vollkommen normal, so war das seinerzeit mehr als mutig.
Auch Details wie z.B. die Konstruktion der Hublot Big Bang Gehäuse, die aus über 70 Einzelteilen bestehen, sind bei Hublot auf den Einsatz vieler verschiedener Materialkombinationen ausgelegt, denn man könnte jedes einzelne Teil eines solchen Gehäuses aus einem anderen Material fertigen. So entsteht eine Vielfalt an Hublot Uhren, die aber technisch wie auch im Design immer auf dem ikonischen Grundmodell „Big Bang“ basieren.
Auch für die Zifferblätter wählt oft Hublot ungewöhnliche Materialien. Die oben gezeigte Classic Fusion Forbidden X entstand in Zusammenarbeit mit dem Zigarrenhersteller Arturo Fuente und daher ist es naheliegend, dass hier auch ein Tabakblatt von Arturo Fuente für das Zifferblatt verwendet wurde.
Auch Jeans-Stoff, Gras aus dem berühmten englischen Old Trafford Stadium (für die Hublot-Uhr, die für Manchester United entstand) oder St. Gallener Tüllspitze (wie oben im Bild; siehe auch den Artikel zu den Hublot Broderie-Modellen von Hublot in diesem Blog:
https://100percentpassion.net/2016/07/05/hublot-big-bang-broderie-sexy-and-glamourous/
wurden bei Hublot bereits zu Zifferblättern und Armbändern verarbeitet.
Und nun wurde erstmals Venezia-Leder von Berluti für ein Hublot-Zifferblatt sowie für die Armbänder verwendet.
Das klingt leichter als es ist. Wie auch bei Tabakblatt, Jeans, Gras und Spitze so musste erst ein technologischer Weg gefunden werden, wie man das Leder auch dauerhaft haltbar als Zifferblatt einer Uhr verwenden kann.
Entstanden sind bislang insgesamt drei verschiedene Modelle, die „Classic Fusion Berluti” heißen. Zifferblätter und Armbänder wurden aus dem charakteristischen Venezia-Leder von Berluti geprägt.
Ob die tobacco-braune, Scritto genannte Variante mit dem rötlichen King Gold, die tiefschwarze Version mit Keramikgehäuse oder aber die edle Platinvariante, bei allen Modellen kommt gegerbtes Berluti-Leder zum Einsatz, das, wie bei den Schuhen auch, extra auf Vintage getrimmt wurde.
Scritto bezieht sich hier auf die eingravierten Schriftzeichen bei den tobaccobraunen Ledern, die es auch bei Berluti-Schuhen und Taschen gibt.
Diese Patina sorgt für den individuellen Charakter der Uhren wie auch der Schuhe.
Ein weiteres schönes Detail ist bei Hublot auch immer das Zubehör der Uhren. Bei der oben gezeigten Forbidden X mit dem Tabak-Blatt war dies stilecht ein funktionstüchtiger und sehr hochwertiger Humidor aus edlem Holz. Bei den Hublot Ferrari Uhren, die übrigens Armbänder aus dem gleichen Schedoni- und Poltrona-Frau-Leder besitzen wie die Innenausstattungen der Ferrari-Automobile, ist dies ein toller Uhrenbeweger, der ausschaut wie eine Maschine.
Und bei den Hublot-Berluti-Uhren ist es eine gewachste Leder-Box mit vielerlei Utensilien, die man für die Pflege hochwertiger Lederoberflächen benötigt. Ein schönes wie auch praktisches Reiseetui für Uhren, natürlich aus ebenso hochwertigem Venezia-Leder, ist ebenfalls mit dabei.
Präsentiert wurden die 250 limitierten und „Scritto“ genannten King Gold-Exemplare (Referenz 511.OX.0500.VR.BER16) sowie die 500 schwarzen Extravaganzen mit dem Zusatz „All Black“ (Referenz 511.CM.0500.VR.BER16) auf der Basler Uhrenmesse des Jahres 2016. Sie waren binnen weniger Monate vollständig ausverkauft.
Die edle Platin-Variante (Referenz 511.TX.050T.VR.BER16) erschien im November 2016 in einer Auflage von nur 100 Uhren.
Wir dürfen also weiter gespannt sein, mit welchen mutigen und höchst interessanten Materialkombinationen uns Hublot künftig überrascht?!
Im Rahmen der Geneva Days 2017 präsentierte Hublot eine weitere, deutlich farbenfrohe Version der Berluti.
Das strahlende Blau des Leders wirkt live noch wesentlich intensiver.
Eine gängige Reaktion auf solche außergewöhnlichen Produkte, vor allem im deutschsprachigen Teil der Welt, ist ungläubiges Kopfschütteln stets verbunden mit zwei Fragen: 1. „Warum baut Hublot solche Uhren?“ und 2. „Wer braucht so etwas?“.
Diese Fragen sind sehr einfach zu beantworten:
- Weil Hublot es kann.
- Niemand. Ebenso wenig wie alle anderen Luxusprodukte. Aber es ist doch schön, dass es solche Dinge gibt!
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