Das Hublot Unico – die Varianten


Mit dem Kaliber HUB1240 Unico begann für Hublot im Jahr 2010 die Zeit als echte Uhrenmanufaktur, die nun auch hochkomplexe Serienuhrwerke, im Fall des HUB1240 einen Flyback-Chronographen mit Säulenrad, modifiziertem Pellatonaufzug, doppelter Chronographenkupplung sowie Siliziumanker und -ankerrad, zu fertigen im Stande war.

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Folglich nannte man dieses Kaliber „Unico“, was auf Esperanto „das Erste“ bedeutet. Erstaunlich ist das auch aus dem Grund, weil der Neustart der Marke nur fünf Jahre zuvor durch Jean-Claude Biver gelang.

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Solch ein Kaliber quasi aus dem Stand zu entwickeln ist eine höchst achtbare Leistung für eine  Uhrenmarke. Und auch nicht ohne Risiko, denn die damit ausgestatteten Uhren haben ihren Preis. Schließlich müssen die Entwicklungskosten i.H.v. mehrerer Millionen CHF wieder eingenommen werden.

Zur Entstehung möchte ich auf den Artikel meines geschätzten Freundes Todd Harrell verweisen, den ich mit seiner Genehmigung übersetzen und hier in diesem Blog veröffentlichen durfte:

Hands On: Unico – Inside Hublots Kaliber HUB 1240

Die ersten Uhren mit dem Unico HUB1240 waren die King Power mit ihrem fulminanten 48mm Gehäuse.

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Doch auch vor dem eigenen Manufakturkaliber verbaute Hublot nicht einfach nur Großserienwerke anderer Hersteller.

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Tolle Beispiele für den hohen Anspruch, den Hublot schon immer an sich selber gestellt hat sind die in Sammlerkreisen „Bullet Bang“ in einem Cermet-Gehäuse, dem Vorläufer des heutigen Magic Goldes, dessen Valjoux 7750 Hublot zusätzlich ein Schaltrad spendierte.

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Oder die Big Bang Ayrton Senna Foudroyante, bei der dem Valjoux ein Achtelsekundenzählmechanismus spendiert worden ist.

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Ebenfalls höchster Beliebtheit erfreut sich die im Jahr 2007 präsentierte sog. Mag Bang, bei der nicht nur das Gehäuse aus einer ultraleichten Legierung namens Hublonium (Titan und Magnesium) gefertigt worden ist sondern auch die wesentlichen Teile des Kalibers.

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Nur 78 Gramm wiegt diese Uhr insgesamt.

Aber auch nach der Entwicklung des HUB1240 blieb die Entwicklung bei Hublot nicht stehen. Vielmehr entwickelte man aus diesem Grundkaliber interessante Varianten, die technisch z.Z. erheblich veränderte Uhrwerke darstellen.

Die folgende, numerisch nach Kalibernummer sortierte Übersicht soll alle bisher erschienenen Unico-Varianten vorstellen.

 

HUB1213 Unico Big Bang Sang Bleu

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Bei diesem Kaliber handelt es sich um ein Unico Grundwerk, bei dem der Chronograpen-Mechanismus und die Datumsanzeige weggelassen worden ist. So kommt man auf insgesamt 255 Einzelteile für das Kaliber (anstelle der 330 Einzelteile des HUB1240).

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HUB1220 UNICO plus GMT –Modul Hublot King Power Unico GMT

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Diese Variante  war die erste Modifikation des Unico und sie wurde noch in der King Power eingesetzt. Auch sie verzichtet auf den Chronographenmechanismus, der hier durch eine außergewöhnliche Zeitzonen-Anzeige aus eigener Konstruktion getauscht worden ist.

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HUB1240 UNICO Grundkaliber (ist ein Chronographen-Werk mit Säulenrad auf der Seite des Zifferblatts u. Flyback); z.B. in den King Power Unico Modellen ab 2010.

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Und die frontale Ansicht der King Power mit dem HUB1240. Der Beginn einer neuen Ära bei Hublot.

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HUB1241 Big Bang Ferrari (bis November 2016)

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Es handelt sich um ein Unico, bei dem auf die Anzeige der permante mitlaufenden kleinen Sekunde verzichtet worden ist.

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Diese Kalibervariante des Unico findet sich in allen „normalen“ Unico Big Bang Schleppzeigerchronographen.

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Technisch stets identisch so verbaut Hublot dieses Kaliber je nach Edition in verschiedenen Oberflächenfarben der Brücken und Platinen wie im obigen Bild in einem wunderbaren Dunkelblau.

HUB 1243 Big Bang Ferrari (ab November 2016)

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Bei dieser neuen Variante des Unico-Kalibers dreht sich bei 9 Uhr ein Rad als permanente Sekunde mit. Dieses optische Element fehlte beim HUB 1241 (s.o.). Stattdessen hatte dieses bei 9 Uhr das springende Ferrari Pferd, das bei den neuen Ferrari Editionen bei 6 Uhr zu finden ist.

HUB 1251 Big Bang Unico GMT In der 2017 präsentierten Big Bang Unico tickt das Kaliber HUB 1251, ein weiterentwickeltes Unico mit 328 Einzelteilen.

 

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Bei diesem Kaliber wurde der Chronographenmechanismus gegen einen vollkommen neuartigen und inhouse entwickelten GMT-Mechanismus ersetzt. Das Grundkaliber blieb das Unico.

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HUB1260 Big Bang Unico Bi-Retrograde Chrono

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Interessanterweise wird auch das HUB1260 auf der Werkplatine als HUB1261 (s.u.) bezeichnet. In der Funktion unterschiedet es sich jedoch erheblich.

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HUB1261 Big Bang Unico Chronograph Retrograde mit Halbzeitsteuerung

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Im Gegensatz zum HUB1260 kann man beim HUB 1261 auch die Halbzeiten getrennt stoppen. Angezeigt werden diese in einem kleinen Fenster bei 12 Uhr (beim HUB1260 ist hier nur das Hublot-H zu finden).

HUB1270 Big Bang Unico Chronograph Perpetual Calendar

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Bei dieser Variante wurde der Flybach-Chronographenmechanismus des Unico herausgenommen und durch ein Chrono-Modul (ohne Flyback) mit Ewigem Kalender ersetzt.

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HUB1280 Unico II Big Bang Unico 42mm, vorgestellt auf der Baselworld 2018.

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Hublot überrasche nicht wenige Uhrenfreunde mit der Präsentation einer neuen, kleineren Variante der Unico Big Bang. Streng genommen ist dies keine Variante des ursprünglichen Unico, sondern ein vollkommen neues Uhrwerk. Da es aber ebenfalls den Namen Unico trägt habe ich es hier mit aufgeführt.

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Anstelle der bisher üblichen 45mm Gehäusedurchmesser zeigt die neue Variante nun 42mm. Und auch das Kaliber wurde grundlegend neu gestaltet. Das Unico wurde vollkommen neu gestaltet und verlor damit fast 1,5mm in der Höhe und seine Anzahl der Bauteile stieg um 24 auf 354. Hublot wäre nicht Hublot wenn man das Kaliber nicht auf den neuesten Stand der Technik gebracht hätte.

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So veränderte man die Chronographenkupplungen und den Nullstellmechanismus des Chronographen grundlegend (beides patentiert). Daher auch der neue Name „Unico II“ sowie die neue Kaliberbezeichnung HUB1280.

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Dem Laien erschließen sich diese Änderungen erst auf den zweiten Blick. Schließlich blieben alle Funktionen und auch die grundlegende Optik des Kaliber speziell in der Zifferblattansicht erhalten.

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HUB1580 Big Bang Unico Golf, ein Kaliber, bei dem der Chronographenmechanismus derart umgearbeitet wurde, dass man mit der Uhr die Schläge pro Golfrunde (für jedes einzelne Loch und additiv) messen kann.

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Hierzu werden die Chronographendrücker bedient. Der Drücker bei 2Uhr schaltet die Anzahl der Schläge, der bei 4 Uhr schaltet das Loch weiter.

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Zurück gesetzt wird der Zählmechanismus über den Drücker bei 7 Uhr, der gegen unbeabsichtigtes Betätigen arretierbar ist.

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Selbstverständlich werde ich diese Übersicht fortführen und ergänzen, sobald neue Varianten des Unico präsentiert werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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2 Kommentare

  1. Hi Sascha,
    Danke für den Beitrag!
    Mir war gar nicht bewusst, dass es so viele unterschiedliche Varianten der Unico gibt.
    Schönen abend noch
    Grüsse, Udo

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