Hublot feierte im Jahr 2015 das 10-jährige Jubiläum der Big Bang. Und eines der Jubiläumsmodelle zur Feier dieses Jubiläums ist der Big Bang Alarm Repeater.
Und exakt dieses Modell steht in meinen Augen gewissermaßen sinnbildlich für die Marke Hublot deren Leitgedanke „The Art of Fusion“ lautet. Und die Uhren des Hauses spiegeln das, also die Fusion von Tradition, in Form der eigentlich anachronistischen mikromechanischen Kunstwerke, und Moderne, über sehr technisch wirkende Gehäuse, bestens wieder. Zwei für mich sehr interessanteste wie auch sinnvolle Komplikationen, der Weckmechanismus und eine zweite Zeitzone, finden sich im Alarm Repeater von Hublot.
Für mich ist diese Uhr auch eine der emotionalsten Big Bang-Modelle, weil es mich nicht nur optisch und haptisch anspricht, sondern auch akustisch. Und diese Uhr klingt wirklich toll.
Seit 2009 ist Hublot mit dem eigenen UNICO-Kaliber eine echte Manufaktur. Seit dem entstanden ebenso faszinierende wie auch spannende Modelle. Und der Repeater ist sicher einer der Höhepunkte.
Optisch wirkt der Repeater, wie bereits beschrieben, vor allem technisch. Er wirkt wie eine Maschine, mit Ecken und Kanten. Man kann in diese Zeitmaschine, sowohl über das Zifferblatt aus Safir als auch über den verglasten Gehäuseboden, hinein schauen und die Teile im Inneren erkennen und bei der Arbeit beobachten. Und dort versieht das wunderschöne Kaliber HUB 5003 seinen Dienst.
Doch zunächst zurück zur Vorderansicht. Klar und deutlich voneinander getrennt kann man die verschiedenen Anzeigen ablesen.
Leicht außermittig in Richtung 10 Uhr verschoben ist das Hauptzifferblatt für die Zeitanzeige und noch etwas weiter, etwa bei 11 Uhr, findet sich die zweite Zeitzone, die über den Drücker bei 2 Uhr in Stundenschritten vorwärts verstellt werden kann.
Diese wird über den großen Drücker bei 2 Uhr verstellt. Eine Tag/Nachtanzeige mit Bezug zur Ortszeit findet sich in diesem Hauptzifferblatt zwischen 1 und 2 Uhr.
In den Stunden von 6 Uhr bis 18 Uhr wird in dem Dreieck rechts neben der Day/Night eine weiße Fläche sichtbar.
Pünktlich um 18 Uhr wechselt die Anzeige im Dreieck von weiß nach schwarz.
In den Nachtstunden, also zwischen 18 Uhr und 6 Uhr, ist das Dreieck komplett schwarz.
Dann um 6 Uhr in der Früh wechselt die Anzeige wieder auf weiß…
…um dann bis 18 Uhr abends wieder komplett in weiß zu erstrahlen.
Natürlich ist diese Anzeige auch bei Dunkelheit gut ablesbar.
Diese größte aller Anzeigen gibt die Ortszeit wieder. Die Anzeige der eingestellten Alarmzeit befindet sich diagonal entgegengesetzt etwa bei 4 Uhr.
Die Ablesbarkeit des gesamten Zifferblattes im Dunkeln lässt keine Wünsch offen.
Auch die kleinen Details wie die zweite Zeitzone und selbst die Aktivitätsanzeige des Alarms lassen sich bei Nacht ablesen.
Interessant ist die Zifferblattgestaltung. Teilweise skelettiert, teilweise mit semi-transparentem Safirglas belegt bietet sich ein ständig wechselndes Bild, wenn man die Uhr am Arm im Licht bewegt. Seitlich betrachtet ist das semi-transparente Safirglas fast undurchsichtig, es spiegelt sogar.
Schaut man hingegen direkt auf das Blatt, dann kommen die Ziffern zum Vorschein.
Die Weckzeit wird im Hilfszifferblatt bei 4 Uhr angezeigt (s. das Bild oben).
Die Weckzeit wird in der Kronenposition 1 der Aufzugskrone in fünf Minuten Schritten eingestellt. Die Anzeige ist als 24 Stunden-Anzeige ausgelegt. Trotzdem lässt sich die Alarmzeit sehr präzise über den Minutenzeiger und die außen liegende Minuterie auf die Minute genau einstellen.
Den Alarm gibt der Alarm Repeater über eine Tonfeder wieder, auf die ein Stahlhammer schlägt. Dieser Hammer ist mit Leuchtmasse gestreift gekennzeichnet und in einem Zifferblattausschnitt bei etwa 7 Uhr zu sehen. Auch die Tonfeder, die rings um das Zifferblatt läuft, kann vollständig betrachtet werden.
Etwa bei 7 Uhr, rechts neben dem Hammer, befindet sich schließlich die Aktivitäts-Anzeige des Alarms, der über den großen Drücker bei 4 Uhr ein- oder ausgeschaltet wird.
Einmal den roten Drücker bei 4 Uhr bedienen und schon springt die Anzeige auf “on”.
Der Alarm dauert ungefähr 16 Sekunden lang. Ausreichend lange, so dass selbst Tiefschläfer von dieser feinen Art des Weckers wach werden. Ich habe den Alarm in einem Video festgehalten, so dass Sie auch in den Genuss dieser Komplikation kommen (den Ton bitte ich etwas zu entschuldigen. Das Mikrofon meiner Kamera hat ein metallisches Klacken aufgezeichnet das entsteht, wenn der Hammer die Tonfeder trifft. Im Video ist dieses Klacken lauter als der Klang der Tonfeder. In der Realität hingegen hört man nahezu nur den Ton der Tonfeder.)
Und den Alarm kann man auf verschiedene Art und Weise wahrnehmen. Auf der Vorderseite der Uhr über die Bewegung des Hammers. Und natürlich akustisch über den Klang der Tonfeder. Am Arm spürt man den Alarm auch über das vibrieren der Uhr.
Aber auch auf der Rückseite kann man den Alarm beobachten. Eines der zwei Federhäuser der Uhr bewegt sich während des Alarms. Auch hierzu habe ich ein kurzes Video gedreht.
Wie der Alarm technisch realisiert wird erkläre ich im Zuge der Beschreibung des Uhrwerks weiter unten. Das Federhaus, welches das Läutwerk mit Energie versorgt, wird ganz normal über die Aufzugskrone aufgezogen. Ein paar Umdrehungen reichen aus und der Alarm ist wieder einsatzbereit.
Das Gehäuse ist das bekannte, 45mm im Durchmesser große Big Bang Gehäuse. Es besteht aus über 70 Einzelteilen und ist ein technisches Kunstwerk für sich.
Bei der gezeigten Uhr handelt es sich um ein Titangehäuse mit Keramikelementen und einer kratzfesten Keramiklünette.
Sehr schön sind die vielen tollen und interessanten Details.
Die Aufzugskrone ist mit Kautschuk beschichtet. Das erleichtert die Bedienung der Krone selbst mit feuchten Fingern enorm.
Selbstverständlich verfügt auch diese Hublot über den ebenso genialen wie auch einfach zu bedienenden One Click-Mechanismus.
Dieser macht einen Bandwechsel in Sekundenschnelle ohne Werkzeug für wirklich jeden Menschen möglich.
So kann man diese Uhr dann z.B auch am schwarzen Lederband tragen, was ihr einen ganz anderen Look verleiht.
Sicher am Handgelenk hält die Uhr die bewährte Hublot-Doppelfaltschließe.
Ein paar Worte möchte ich noch zum Zifferblatt verlieren. Es besteht teilweise aus dunkel getöntem Safirglas, aber auch aus vollkommen freien Bereichen, so dass man die Bauteile des Werkes, z.B. die Aufzugswelle gut erkennen kann.
Diese semitransparente Bauweise ist ein Merkmal von Hublot. Bei den Big Bang Flyback Chronographen kann man z.B. das Schaltrad und eine der zwei vertikalen Kupplungen des Chronographen vom Zifferblatt aus beobachten. Das ist einer der Vorteile der von Hublot bewusst gewählten Modulbauweise des Kalibers.
Doch zurück zum Alarm Repeater.
Wenn man sich der Uhr mit einer (Uhrmacher)Lupe nähert, dann kann man sich stundenlang in den Details verlieren. Durch das rauchig getönte Safirglas erkennt man die Brücken und Räder des mit Ruthenium beschichteten Uhrwerks.
Dabei ist das Blatt dreidimensional aufgebaut.
Wie bereits angedeutet findet man beim Blick auf die Rückseite der Uhr das atemberaubende Kaliber HUB5003.
Es setzt sich aus 356 Einzelteilen zusammen und läuft als Handaufzugswerk 72 Stunden lang ohne dass neue Energie zugeführt werden muss.
Der Alarm besitzt ein eigenes Federhaus, auf dem auch die Gangreserve des Alarms ablesen kann. Das zweite Federhaus versorgt das Uhrwerk mit Energie. Beide Federhäuser sind wunderbar zu erkennen.
Einige Details diese optisch und technisch sehr ansprechenden Uhrwerks.
Auch die High-Tech-Fans werden dieses Uhrwerk schätzen. Hublot verbaut eine Silizium-Hemmung.
Das Kaliber HUB5003 wird nicht bei Hublot gefertigt. Dazu fehlen derzeit die Fertigungskapazitäten. Aber dieses Kaliber wurde von Hublot zusammen mit Chronode entwickelt und wird exklusiv bei Chronode für Hublot gefertigt.
Das Kaliber ist nicht nur eine Augenweide, es ist auch technisch imposant. Auf dem folgenden Bild sieht man die Vorderseite des Uhrwerks ohne Zifferblatt. Sehr schön zu erkennen ist die umlaufende Tonfeder.
Die Funktion des Alarms kann man auch im Uhrwerk nachvollziehen. Neben dem bereits genannten Federhaus für den Alarm (s.o.), dass sich in der Funktion bei der Entspannung der Feder dreht, kann man im Kaliber HUB 5003 auch erkennen, die der Alarm gesteuert wird.
Wenn die Weckzeit über die Krone im entsprechenden Hilfszifferblatt eingestellt wird, dann überträgt sich diese Einstellung auf eine Scheibe im Uhrwerk.
Etwas näher
In dieser Scheibe findet sich eine Kerbe (im folgenden Bild direkt über der roten 2). Diese Kerbe entspricht der eingestellten Alarmzeit. Da das Hilfszifferblatt eine 24h Skala aufweist lässt sich der Mechanismus auf diese Art und Weise realisieren, denn die Scheibe dreht sich einmal pro 24 Stunden.
Diese Scheibe läuft synchron zur Ortszeit. Wenn nun die eingestellte Alarmzeit erreicht ist, dann fällt ein federnd gelagerter Taster (im obigen Bild 1) in die Kerbe und gibt, wenn der Alarm per rotem Drücker aktiviert ist, eine Sperre frei. Diese blockiert den Hammer. Wenn die Sperre also frei gegeben ist, dann kann die im Federhaus des Alarms gespeicherte Energie an den Hammer abgegeben werden, der dann gegen die Tonfeder schlägt. Und das tut er mehr als 16 Sekunden. Auch die Abläufe im Werk kann man beobachten, wenn der Alarm ausgelöst wird. So macht Technik Spaß!
Es gibt den Big Bang Repeater in drei unterschiedlichen Varianten. Alle diese Varianten sind limitiert.
Es ist dies die hier vorgestellte Referenz 403.NM.0123.RX :
und die Referenz 406.OM.0123.RX aus 18-karätigem King Gold
Bei beiden Varianten wurden mit einer Lünette aus kratzfester schwarzer Keramik ausgestattet und sind jeweils auf 250 Exemplare limitiert.
Zudem existiert eine auf 100 Uhren limitierte „All Black“ Variante (Referenz 403.CI.0140.RX), die komplett aus schwarzer Keramik gefertigt wird.
Der Hublot Big Bang Alarm Repeater in Fakten und Zahlen:
Uhrwerk:
Handaufzugskaliber HUB 5003
mit Alarmfunktion und Indikation einer zweiten Zonenzeit
Alarm durch Anschlagen einer Tonfeder mittels Stahlhammer, Läutdauer bei Vollaufzug 16 Sekunden
Anzeige des Schaltzustands der Alarmfunktion
Tag-/Nacht-Indikation in einem Fenster bei „1“
zwei Federhäuser
Gangautonomie ca. 72 Stunden
Gehäuse:
Durchmesser 45 mm
aus über 70 Einzelteilen bestehend
Armband:
Naturkautschukband mit Doppelfaltschließe
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