Vor einiger Zeit bereits habe ich hier in meinem Blog etwas über meinen Uhren-Gral geschrieben. Damals ging es mir um meine Beweggründe, warum meine Wahl ausgerechnet auf den Datographen aus dem Hause A. Lange & Söhne fiel.
In diesem Beitrag soll es um die Uhr an sich gehen, denn sie fand nun endlich den Weg zu mir. Und ich bin glücklich.
Nach knapp 25 Jahren im Thema Uhren, nach einigen Modellen von Omega, der IWC, von Jaeger LeCoultre und selbstverständlich auch Rolex schärfte sich meine Leidenschaft kontinuierlich. Sammeln ist immer auch Jagd. Manchen ist die Jagd wichtiger als die “Beute”, was sich in schnellen Verkäufen zeigt. Das war meine Sache nie. Allerdings habe ich meine Uhrensammlung im Laufe der Jahre kontinuierlich weiterentwickelt. Weg von Quantität und der Eintönigkeit der Rolex Sportmodelle hin zur Qualität.
Beim Fotografieren habe ich mich ähnlich entwickelt. Über eine Kamera für Kinder, später dann die Nikon F601 und die F90X folgte lange Jahre die D700, bevor ich zu Leica und der M9P kam. Irgendwie ist es das schöne im Leben, dass man seinen ganz eigenen Weg findet, in jeder Hinsicht.
Als junger Student erlebte ich in Dresden die Wiedergeburt der Marke A. Lange & Söhne hautnah mit. Ich fuhr oft mit der S-Bahn von Dresden nach Glashütte und konnte den Aufstieg der Marke A. Lange & Söhne” Schritt für Schritt vor Ort beobachten. Daher rührt eine tiefe Bewunderung für das, was die Menschen um Walter Lange, Günther Blümlein und Hartmut Knothe geleistet und auch geschafft haben. Ein Ausdruck dafür ist sicher der Datograph. Daher ist er auch mein “Gral”. Zugegeben liebe ich ganz besonders die Handaufzugs-Chronographen. Und ich schaue mir gerne schöne Uhrwerke an. Auch hier kann der Datograph punkten.
Das Kaliber L951.1 fasziniert bis hin zur letzten Schraube!
Das Uhrwerk besteht aus 410 Einzelteilen und vierzig Lagersteinen..
Der Unruhkloben meiner Uhr, bei jeder Lange-Uhr von Hand graviert, wurde von Steffen Petermann gearbeitet. Wunderschöne Arbeit!
Ich habe mich übrigens ganz bewusst ebenso zum einen für die Platinvariante entschieden wie auch für die alte Variante des Datographen. Im Vergleich zur neuen Version mit einer höheren Gangreserve und der dazugehörigen Anzeige auf dem Zifferblatt und dem größeren Gehäuse ist der alte Datograph in meinen Augen wesentlich stimmiger in der Optik. Ein echter Klassiker!
Es ist gar nicht so einfach, einen guten “alten” Datographen zu finden. Entweder sind die Uhren intensiv getragen worden oder aber sie wurden unfachmännisch gewartet. Manchmal findet man auch Beides in einer Uhr. Ich hatte Glück und habe eine Uhr in sehr gutem Zustand gefunden.
Das einzige Problem welches jemand hat, der seinen “Gral” gefunden hat und der passionierter Sammler ist könnte darin bestehen, dass man sich die Frage stellt “…. und was kommt jetzt? Was soll da noch kommen?”
Nun, meine Leidenschaft und mein Interesse für Uhren ist ungebrochen. Einzig der Jagdtrieb hat signifikant nachgelassen. Und ich denke, dass diese wohltuende Ruhe Bestand haben wird.
Es braucht sicher etwas Mut und auch Geduld, sich einen lang gehegten Traum zu erfüllen. Vor allem, wenn es ein derart kostspieliger ist. Aber dieser Mut lohnt sich. Ich habe meinen Mut nicht bereut. Und ich werde dies nicht tun.
In diesem Sinne: haben Sie Mut und finden Sie Ihren persönlichen Gral. Egal was es ist.
Und noch eine schöne Anekdote gibt es zu erzählen:
Bei A. Lange & Söhne ist jeder Uhruhkloben individuell per Handgraviert und man noch heute herausfinden, welcher meister-Graveur den jeweiligen Kloben graviert hat.
Im Falle meines Datographen war das Steffen Petermann, ein langjähriger Graveur bei A. Lange & Söhne.
Und der Vergleich belegt es:
Das Zertifikat der Gravur ist bei A. Lange & Söhne erhältlich. Am besten, man lässt es sich im Rahmen einer Revision der Uhr in Glashütte gleich zusenden,
Der Vollständigkeit halber seien hier noch die anderen Versionen des Datographen erwähnt.
Es gab die alte Version auch in Rotgold, mit schwarzem Blatt und mit einem Blatt aus Silber.
Auch eine Variante mit ewigem Kalender gab es von der alten Version
Die alter Version ist übrigens auf den ersten Blick an den römischen Ziffern auf dem Blatt zu erkennen.
Der neuen Version des nun im Durchmesser grösseren Datographen fehlen diese römischen Ziffern. Dafür findet sich eine Gangreserveanzeige bei 6 Uhr
Und selbstverständlich gibt es auch eine neue Version des Datograph Petpetual
Einzelstücke bzw. Kleinserien des alten Datographen, die z.B. für führende Mitarbeiter in der Geschäftsleitung von Lange, der VDO oder Richemont gefertigt worden sind, gibt es auch:
-eine Variante mit blauem Blatt
-und eine Variante mit Silberblatt im Platingehäuse, gefertigt für einen Konzessionär in Mailand namens Pisa Orologeria
Der Datograph ist, ganz gleich in welcher Variante, ein Meilenstein in der Historie von A. Lange & Söhne und eine begehrenswerte Uhr!
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