Der Datograph Flyback, seit 1999 in der Kollektion von A. Lange & Söhne fest verankert, ist sicher eines der bekanntesten Modelle der Glashütter Uhrenmanufaktur. Und es war das erste, von Grund auf im eigenen Haus konstruierte Chronographenkaliber.
Der Datograph kann zu Recht als einer der besten Chronographen bezeichnet werden, die es auf dem Markt gibt. Technische Finessen wie das Großdatum, das Schaltrad, der Flyback-Mechanismus oder der exakt springende Minutenzeiger des Chronographen sind in den Kalibern L951.1 beim alten und L951.6 beim neuen Datographen realisiert worden. Und das in höchst ästhetischer Art und Weise.
Mehr zu den technischen Finessen habe ich hier in diesem Blog geschrieben:
Die technischen Finessen des Datograph Flyback
Im Jahr 2012 dann, nach dreizehn Jahren im Programm, brachte A. Lange & Söhne einen runderneuerten Datographen heraus.
Auf den ersten Blick fallen das geänderte Zifferblattdesign und die Gangreserveanzeige bei 6 Uhr auf, die dem neuen Modell den Zusatz „Auf & Ab“ verleiht. Auf dem Zifferblatt fehlen die römischen Zahlen. Insgesamt wirkt es frischer und jünger.
Im direkten Vergleich der beiden Datographen-Generationen fällt das um etwas mehr als 1 mm größere Gehäuse auf.
Die Anzahl der Werkteile stieg von 405 Einzelteilen beim Kaliber L951.1 auf 451 Einzelteile bei neuen Kaliber L951.6. Dieses Mehr an Einzelteilen ist vor allem der Gangreserveanzeige geschuldet.
Auf den ersten Blick also vorwiegend optische Retuschen und eine neue Gangreserveanzeige, die bei einer Handaufzug-Uhr sehr sinnvoll ist?
Lange wäre nicht Lange, wenn das alles gewesen wäre. Der Blick auf die technischen Details verrät weitere Änderungen, die einer konsequenten Optimierung der Uhr und vor allem des Uhrwerkes geschuldet sind. Die Gangreserve stieg von 36 Stunden auf 60 Stunden, die Anzahl der Lagersteine um sechs auf insgesamt 46.
Dabei blieb das neue Kaliber erstaunlicherweise mit 6,5 mm genauso hoch wie der Vorgänger.
Doch man erkennt die Detailoptimierungen der Uhr erst wenn man sich die Rückseiten der beiden Modelle intensiv anschaut, was nebenbei bemerkt ein wahres Vergnügen ist.
In der Folge gehe ich auf die sichtbaren technischen Unterschiede der beiden Kaliber näher ein.
Lange verwendet im alten Datograph eine Schraubenunruh und eine Spirale, die nicht inhouse ist.
Im neuen Datograph hingegen wird eine Exzenter-Unruh und eine freischwingende Lange-Spirale verwendet.
Im Kaliber L951.6 finden sich weitere Optimierungen, die ich in den folgenden Vergleichsbilder (jeweils L951.1 links und L951.6 rechts) darstellen werde:
Abschließend zeige ich die alte und die neue Generation des Datograph Flyback in einigen vergleichenden Bildern.
In meinen Augen ist A. Lange & Söhne etwas sehr schweres sehr gut gelungen: die Modernisierung eines Klassikers, ohne dessen Status als Klassiker zu zerstören.
Sinnvolle und stilsichere Optimierung dort, wo es sinnvoll und angebracht war gepaart mit dem Erhalt von wesentlichen Stilelementen, welche die Datographen unverwechselbar machen.
Vom alten wie vom aktuellen Datographen existieren, neben den Platinmodellen, auch Modelle im Goldgehäuse.
Im Fall des neuen Datographen ist dies die reizvolle Rotgoldvariante mit schwarzem Blatt.
Alle Varianten des Datographen Flyback, alt wie neu, habe ich hier in diesem Blog dargestellt:
A. Lange & Söhne – Datograph Flyback
Manch einer wird den alten Datographen mit seinen römischen Ziffern und dem vielleicht etwas sympathischeren Gesicht favorisieren, andere den neuen Datographen mit seinen unbestrittenen technischen Vorzügen. Ganz gleich welche Generation man besser finden mag, eines eint sie alle: die Faszination und die Begeisterung für einen der besten Chronographen unserer Zeit: den Datograph Flyback von A. Lange & Söhne.
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