Parmigiani – Manufaktur pur


Parmigiani Fleurier ist eine echte Manufaktur. Dabei ist der Begriff „Manufaktur“ heute, durch Marketingprofis inflationär verwendet, im Bezug auf nahezu alle Premiummarken zu finden.

Doch wirkliche Manufakturen, die sich durch maximale Kompetenz und eine enorme Fertigungstiefe ebenso auszeichnen wie durch den Einsatz von echtem Handwerk einschließlich Handarbeit, höchste Qualität und feinsten Materialien auszeichnen, sind sehr selten. Auch und gerade im Uhrenbau.

Parmigiani kann quasi alles selber außer Lederbänder, Safirgläser und Lagersteine. Neben der reinen Herstellung zeichnet sich eine echte Manufaktur auch durch die Fähigkeit aus, eigene Uhrwerke von Grund auf konstruieren zu können.

In diesem Artikel möchte ich Einblicke in die Uhrenmanufaktur Parmigiani in und um Fleurier in der Westschweiz ermöglichen, die man sonst eher selten bekommt.
Anfangen möchte ich mit der Zifferblattherstellung

Die Rohlinge:

Die fertigen Blätter, nachdem ein paar dutzend Arbeitsschritte und viele Stunden Arbeit investiert worden sind:


Hier werden die Blätter bedruckt:

Und eine Galvanik-Abteilung zur Oberflächenbeschichtung gibt es selbstverständlich auch:


Im folgenden Bild werden die Oberflächen der Zifferblätter von Hand geschliffen, um eine absolut ebene Oberfläche zu erzeugen.

Und so ist man in der Lage, nahezu jedes erdenkliche Zifferblatt auf Kundenwunsch zu fertigen.
Parmigiani ist in der Lage, auf Kundenwunsch nahezu jedes Zifferblatt zu realisieren. So kann man sich sein eigenes Unikat bauen lassen. So etwas geht nur, wenn man alles selber macht. Und kann!

Weiter geht es in der Uhrwerkfertigung: auch hier findet man Manufaktur pur! Von der Konstruktion bis zur Finissage wird hier alles geboten:




Auch die Werkteile werden allesamt von Hand nachbearbeitet. Hier zum Beispiel werden Werkteile entgratet:

und hier auf einer Granitplatte von Hand satiniert:


Der Vergleich von Werkteil und fertiger Uhr:

und noch ein Vergleich:

Das man bei Parmigiani selbst die kleinsten Werkteile selber macht habe ich an anderer Stelle in diesem Blog bereits beschrieben:

Parmigiani – Qualität bis in kleinste Detail

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Und natürlich kann Parmigiani auch jede Art von Gehäusen für Uhren bauen, von einem Uhrengehäuse in Form einer durchtrennten 20 Dollar Goldmünze bis hin zum mehrere hundert Meter wasserfesten Gehäuse.

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Das schließt auch die Konstruktion der Gehäuse mit modernster Computerunterstützung mit ein.

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Hier die oben gezeigte Uhr im Original: die Bugatti Type 370

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Jede Parmigiani wird dann jeweils von einem Uhrmacher oder einer Uhrmacherin komplettiert und zum Leben erweckt:


Die Uhrmacher tragen Parmigiani, Ehrensache:


Eine wunderbare Variante der Tonda 1950 Set mit Perlmuttzifferblatt:

Mit einem großartigen Uhrwerk, dem Kaliber PF 701:

Und die fertigen Uhren:

Wunderbar!

Spannend finde ich in der Manufaktur immer das direkte Gegenüber von High Tech und bewährten Werkzeugen:

Und diese Werkzeuge werden noch benutzt, in der Restauration alter Uhren. Doch dazu später mehr.

Die Nachbearbeitung der Platin-Mikrorotoren des Kaliber PF 701:

Im Atelier für Komplikationen entsteht aktuelle dieses Wunderwerk:




Bei derart viel Haute Horlogerie wird einem beinahe schwindelig:

 

 

Neben den klassischen Armbanduhren stellt Parmigiani auch heute noch Tischuhren und, auf Kundenwunsch, komplizierte Taschenuhren her.

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Aber natürlich faszinieren auch die kleinen Kunstwerke.

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Kenner wissen, dass die Marke Parmigiani ihren Ursprung in der Restauration alter Uhren und  Automaten hat. Heute ist man als einziges Atelier in der Lage, selbst komplexeste alte
Automaten wieder zum Leben zu erwecken. U.a. arbeitet man für die Sammlung des Uhrenmuseums in La Chaux de Fonds und für das Patek Philippe Museum.

Erst knapp zehn Jahre alt, aber trotz allem wunderbar:

Hier noch ein Wunderwerk, welches 250 Jahre alt ist. Es handelt sich um ein funktionsfähiges Opernglas, in dem eine Uhr und ein kleines mechanisches Figurenspiel integriert ist.

Der Hegirian Calendar, im Hintergrund Benoît Conrath, eine der guten Seelen bei Parmigiani:


Und ein letzter Eindruck bereits restaurierter Stücke:

Über jede restaurierte Uhr wird ein eigenes Dossier angelegt. Das nutzt man dann, wenn die Uhr irgendwann nochmal in die Hände von Parmigiani gegeben wird. Gleiches gilt für die Einzelstücke aus der Haute Horlogerie.
Und hier liegen Herz und Hirn von Parmigiani:

Wenn man schon viele Uhrenmarken besucht hat dann fällt einem eines ganz besonders auf bei Parmigiani: die Authentizität. Alles ist echt. Nichts übertrieben oder geschönt. Man präsentiert sich so, wie man ist. Bis hin zum Lehrling in der Lehrlingswerkstatt, die es natürlich auch gibt.

Parmigiani ist tatsächlich Manufaktur pur! Und das auf höchst sympathische Art und Weise.

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