Die Bandgeometrien der IWC Porsche Design Uhren


Immer wieder liest oder hört man etwas über verschiedene Bandgeometrien bei den Porsche Design Uhren der IWC. Um da mal etwas „Licht ins Dunkel“ zu bringen habe ich im Folgenden mal die wichtigsten Fakten zu diesem Thema zusammen getragen. Angefangen hat die Zusammenarbeit zwischen den Firmen Porsche Design / Salzburg und IWC / Schaffhausen im Jahr 1978.
PD entwarf und die IWC baute die erste Titan Uhr der Welt, den Titan Chronographen. Es folgten die Kompasuhr und die Ocean 2000, welche 1981 auf den Markt kam. Zu Beginn waren alle PD-Uhren mit den Bändern der sog. „ersten Bandgeneration“ der „Bandgeometrie 1“ ausgestattet. Diese Bänder liessen sich, Glied für Glied, ohne aufwendiges Werkzeug komplett zerlegen. Man benötigte lediglich einen kleinen Schraubendreher oder eine Büroklammer, denn die Bandglieder dieser Bänder wurden jeweils über einen federgelagerten Stift zusammen gehalten.
Hier ein Bild:

1(Bild (c) Mario Gensicke)

Diese Konstruktion erwies sich aber mit der Zeit als etwas zu fragil. Die Stifte nutzten ab und dann konnte sich das Band ungewollt öffnen.

Daher führte man ca. 1984 die Bandgeometrie 2 ein. Im Unterschied zur ersten Geometrie wurden hier die Bandglieder von zwei Metallstiften gehalten. Es gab auch ein spezielles Werkzeug („Kralle“) für dieses Band: Hier mal ein Bild zu dieser Geometrie:

2(Bild (c) Heiko Bertram)

Aber auch diese Bänder bzw. deren Stifte nutzten sich mit der Zeit ab, was zuähnlichen Problemen führte wie seinerzeit beim Band der Geometrie 1.
Da nun aber Sammler von IWC-Uhren auf Originalität großen Wert legen zerlegt so mancher in mühevoller Kleinarbeit diese Bänder und erneuert die Stifte.
Dies sichert den Werterhalt der PD Uhren (z.B. bei der Ref. 3502, die nur mit einem Band der zweiten Bandgeo so richtig wertvoll ist) Ein kleiner Einblick in ein zerlegtes Band der zweiten Generation. Oben seht ihr das ausgeleierte Band, darunter das restaurierte Band und ganz unten die Einzelteile:

3(Bild (c) Heiko Bertram)

Somit tauschte die IWC auch diese Bandgeometrie ca. 1991 gegen die dritte Generation der PD Bänder aus. Bei diesen Bändern gibt es keine federgelagerten Stifte mehr. Vielmehr sind die Bandglieder durchgestiftet.
Dies kann man auf dem folgenden Bild gut erkennen:

4

Zum Zerlegen des Bandes der dritten und vierten Generation erdachte man bei der IWC ein spezielles Werkzeug, welches diese Stifte sachte herausdrückt. Auf dem folgenden Bild seht ihr oben (vor den Bedienungsanleitungen) dieses Werkzeug und davor, weiter unten, die „Kralle“ für die Bänder der zweiten Generation:

5

Dieses Band hält bombensicher und somit hatte man damit die Probleme der Abnutzung früherer Bandgeometrien gelöst. Die letzten PD Uhren bis 1997 wurden mit dieser Bandgeo ausgerüstet.

Auch wurden, im Zuge von Revisionen der Uhren im Laufe der Zeit, erst ältere Uhren von Bandgeo 1 auf 2 und später dann auf die dritte Generation umgerüstet. Wie aber schon erwähnt, senkt dies den Sammlerwert der frühen Modelle erheblich!

Der Bandgeometriewechsel wurde und wird von der IWC zu sehr kleinen Preisen durchgeführt. Immerhin ist der Aufwand riesig! Der gesamte Gehäusemittelteil muss getauscht werden, was einem fast komplett neuen Gehäuse entspricht. Bei der Revision älterer PD Uhren sollte man also immer genau angeben, ob ein Bandgeometriewechsel erfolgen soll oder nicht!

Was viele nicht wissen ist, dass es nach der Einstellung der PD Uhren made by IWC noch eine weitere Bandgeometrie gab, nämlich die Bandgeometrie 4. Diese ist baugleich der Geometrie 3,  jedoch ist der Abstand der Bandglieder geringer. Hier eine schöne Collage dazu:
6 ( Bild (c) Heiko Bertram)

Und zum Schluß nochmal eine Übersicht der verschiedenen Geo´s:

7

Und noch eine etwas grössere bildliche Zusammenfassung des Geschriebenen:

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Kategorien:IWC Schaffhausen

2 Kommentare

  1. Hallo, ich besitze ebenfalls eine IWC PD Ocean 2000. Mich würde interessieren, wo man die Titianstifte für die Bandgeo2 bekommt, die Sie bei Ihrem Band ausgetauscht haben. VG.

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