Als leidenschaftlicher Fotograf habe ich gut 25 Jahre der steten Optimierung meiner diesbezüglichen Fähigkeiten hinter mir. Und mit Sicherheit auch noch mindestens genau so viel Zeit vor mir.
Aber so ist das mit eigentlich allen Fähigkeiten und Kenntnissen, die man als Mensch entwickelt.
Und mit meinen Fähigkeiten hat sich auch die von mir genutzte Technik stetig weiter entwickelt. Angefangen habe ich mit einer ganz einfachen, analogen Kamera ohne jegliche Elektronik. Später folgte den einige Kameras von Nikon, z.B. die F601, die F90X und zuletzt die D700 Speed Kit. Gerade die D700 ist eine geniale Kamera.
Und nun kam der Cut. Ich kaufte mir eine Leica. Eine Kamera fürs Leben. Und eine Kamera, mit der man gänzlich anders Fotografiert als mit den vollelektronischen Boliden von Nikon, Canon et. al. .
Mein Wahl fiel auf die Leica M9P, eine Kamera, um die ich schon gut ein Jahr herumschleiche.
Doch wie kam es zu diesem Cut? Die D700 kann doch mehr als jeder Fotograf braucht. Streng genommen kann die Leica M9P sogar weniger. Aber es liegt ja mehr am Menschen hinter der Kamera als an der Technik selber, ob man besondere Bilder macht. Gute Bilder kann heute zu Tage nahezu jeder Mensch machen. Dabei helfen einem Kameras wie die D700. Aber besondere Bilder sind, trotz beeindruckender technischer Möglichkeiten, immer noch das Privileg guter Fotografen. Und das ist gut so!
Die Leica M9P gibt es in zwei optischen Varianten. Ganz in Schwarz oder aber mit einem hartverchromten Gehäuseoberteil und Bodendeckel.
Ich entschied mich für die hartverchromte Version, die in meinen Augen der Klassiker schlechthin ist. Besonders toll finde ich, dass jedwede Schriftzüge, Markenlogos etc. in der frontalen Ansicht fehlen.
Herrliches Understatement! Eine Kamera, wie aus einem Stück gearbeitet. Hochwertig in Optik und auch Haptik. Der Kamera glaube ich sofort, dass sie sehr lange hält.
Einzustellen gibt es gar nicht so viel.
Das Knöpfe-Wirrwar und die nahezu unendlichen, in sich verschachtelten Menüs der großen digitalen Boliden fehlt vollkommen.
Der Ein-/Ausschalter bietet die Möglichkeit, zwischen Einzelaufnahmen, Serienbildern und dem Selbstauslöser zu wählen.
Das Einstellrad daneben beeinflusst die Belichtungszeit.
Und an den Objektiven, denen der Autofokus gänzlich fehlt, kann man noch Blende und Schärfe einstellen.
Das war es auch schon. Fast. Die Empfindlichkeit kann man hinten an der Kamera über ein Menü wählen. Ebenso die Qualität der Bilder.
Jeder Knopf besitzt nur ein Menü. Keine unübersichtlichen, in sich verschachtelten Funktionen.
Kann nun so eine Kamera bessere Bilder machen als z.B. eine Nikon D700? Nein. Aber man kann mit so einer Kamera bessere Bilder machen, wenn man etwas Talent und Eifer besitzt.
Es ist ein komplett anderes Fotografieren. Man schaut über den Sucher und sieht ein weit größeres Sichtfeld, als das Bild später darstellt.
Und mit zunehmender Brennweite wird dieser Umstand immer deutlicher. Man muss sich also vorstellen können, wie das Bild nachher ausschauen soll. Durch die Möglichkeit, auch das Umfeld des künftigen Bildes einsehen zu können (was bei einer Spiegelreflexkamera ja nicht geht) eröffnet vollkommen neue Möglichkeiten der Wahl des Bildausschnitts.
Auch der fehlende Autofokus ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Wenngleich ich auch die D700 oft im manuellen Modus verwendet habe.
Als Einstieg habe ich mich für das Leica-Objektiv Summicron 1:2 / 35mm entschieden. Auch das ist neu: es gibt eigentlich nur Festbrennweiten für diese Kamera.
Kann man diese eigentlich perfekte Kamera noch besser machen?
Technisch eher kaum, aber über sinnvolles Zubehör, welches die Ergonomie steigert. Ich habe mich für eine Thumbs Up Daumenstütze entscheiden, die in den Blitzschuh geschoben wird.
Damit findet der Daumen der rechten Hand einen guten Halt und die Kamera sitzt sicherer in der Hand.
Zusätzlich habe ich einen Leica Handgriff zur Kamera dazu gekauft. Dieser Griff erhöht die Sicherheit, mit der diese Kamera in der Hand liegt.
Und eine Kleinigkeit noch habe ich optimiert: den Auslöser.
Ein schönes Stück aus Titan, gefertigt in Italien bildet das sprichwörtliche Tüpfelchen auf meinem perfekten Leica “i”.
Erste Erfahrungen habe ich schon gesammelt und jetzt geht es an das Lernen mit und an dieser Kamera. Und ich freue mich drauf! Denn die Leica M9P macht einfach nur Spaß und vermittelt Freude.
Die Kamera ist sicher nichts für Anfänger. Auch nichts für Gelegenheitsknipser. Nichts für Freunde unendlicher elektronischer Möglichkeiten. Doch sie ist alles für engagierte Fotografen.
In diesem Sinne widme ich mich nun wieder diesem fotografischen Gral aus Wetzlar.
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