175 Jahre Patek Philippe – Teil II


In einem ersten Artikel zum 175. Jubiläum von Patek Philippe habe ich in diesem Blog bereits einige Jubiläumsmodelle aus der Genfer Manufaktur vorgestellt.

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Die Grandmaster Chime Ref. 5175R ist sicher das Spitzenmodell der Jubiläumsuhren von Patek Philippe zum 175. Jubiläum

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In diesem Artikel geht es weniger um technische Komplikationen der Uhrwerke. Es geht eher um die Jubiläumsmodelle, die andere handwerkliche Spitzenleistungen wie Cloisonné-Emaille, Marquetry-Holzeinlagen und wundervolle Gehäuse-Gravuren zeigen. Und auch hier weiß Patek Philippe durchaus zu überzeugen!

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Aus der Serie World Time präsentierte Patek Philippe zum eigenen Jubiläum bereits zwei Modelle mit einer beeindruckenden Mondphasenanzeige, die Patek Philippe World Time Moon Ref. 5575 bzw. 7175.

Als Ergänzung hierzu gibt es das Modell World Time Geneva Harbour auch mit einer feinen, wunderschönen Cloisonné-Emailleeinlage in der Mitte des Zifferblattes.

Die Referenz 5131/175G-001 stellt das Herrenmodell dar und die Referenz 7131/175R-001 das Damenmodell mit Steinbesatz am Gehäuse.

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Die Emaille-Einlage brilliert in 23 verschiedenen Farbtönen und zeigt eine alte Hafenansicht des Genfer Hafens. Auch in diesen Modellen versieht das Patek Philippe Kaliber 240 HU seinen Dienst.

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Der Bodendeckel ist, wie bei nahezu allen Jubiläums-Uhren, graviert.

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Ein weiteres Anschauliches Beispiel für die Meisterschaft in der Anfertigung von Cloisonné-Emaille-Miniaturen stellen die Varianten der Jubiläums Calatrava Referenz 5089 dar. Sie tragen den Namenszusatz “Lake Geneva Barques“. Die Bezeichnung all dieser Modell zeigt die tiefe Verwurzelung der Marke Patek Philippe in Genf und im Speziellen auch der Familie Stern, die den Segelsport betrieb.

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Die einzelnen Szenen sind älteren Malereien entliehen:

  1. 5089G-001 “Unloading at the Quai des Pâquis”: inspiriert durch ein Ölgemeälde von Louis Baudit (1870–1960) mit dem Titel Scene of Unloading at the Quai des Pâquis, datiert auf 1951.
  2. 5089G-010 “The Espérance Loaded with Wood”: inspiriert durch ein Ölgemeälde von Louis Baudit (1870–1960) mit dem Titel The Espérance Loaded with Wood, ebenfalls datiert auf1951.
  3. 5089G-011 “The Lake and the Chablais Alps”: inspiriert durch ein Ölgemeälde von Arthur Herzog (1862–1913) mit dem Titel The Lake and the Chablais Alps seen from Montreux.
  4. 5089G-012 “Lake Geneva Barque Leaving Geneva”: inspiriert durch ein Ölgemeälde von Louis Baudit (1870–1960) mit dem Titel Lake Geneva Barque Leaving Geneva, datiert auf 1936.

Ein kleiner Exkurs zur Cloisonné-Technik:

zuerst wird ein kleiner Golddraht auf der Unterlage, bei einer Uhr: dem Zifferblatt, befestigt, der die Formen der verschiedenen Elemente des Bildes nachzeichnet

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Am Ende ist das gesamte Bild, aus Golddraht geformt, fertig.

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Nun wird die flüssige, verschiedenfarbige Emaille-Masse in die Formen eingebracht und gebrannt. Und dies zum Teil mehrfach, bis die gewünschte Farbkomposition entstanden ist. Hier das Endergebnis

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Mein persönlicher Favorit, abseits der Jubiläumsuhren, mit Cloisonné-Blatt ist diese hier

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Ende des Exkurses.

Die Referenz 982 /175 zeigt, dass auch Taschenuhren noch längst nicht aus der Zeit sind. Dieses Modell mit der Bezeichnung “An Outing on the Lake” zeigt auf der Rückseite des Gehäuses wieder eine in Emaille-Malerei ausgeführte Szene des Genfer See´s.

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Im Unterschied zu der Cloisonné-Emaille der Calatrava-Modelle oben, bei der zuerst mit haufeinem Goldraht die Umrisse der Emaillen geformt werden und diese Formen dann mit Emaille ausgefüllt werden wird bei der Emaille-Malerei frei gearbeitet.

Hier ein schönes Detail der Emaille-Arbeit

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Von der Calatrava Referenz 5089 gibt es auch Jubiläums-Editionen, die Einlegearbeiten aus Holz, die sog. Marquetry zeigen.

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Auch hier nahm Patek Philippe ältere Kunstwerke, in diesem Fall Postkartenmotiven, als Vorlage:

  1. 5089G-017 “Old Lake Geneva barque and Château de Chillon” (von einer Postkarte, die Anfang des 20. Jahrhunderts erschien, vom Musée du Léman in Nyon: Naine-Robert & Co, Geneva, Negativ Nr. 1203, Collotype vor 1911.)
  2. 5089G-018 “Old Lake Geneva barque in Geneva harbor” (von einer Postkarte, die Anfang des 20. Jahrhunderts erschien, vom Musée du Léman in Nyon: Herausgeber und Ort unbekannt, Negativ Nr. 455, Collotype verbessert mit Farbe, vor 1904.)
  3. 5089G-019 “Old Lake Geneva barque with view of the Alps”(von einer Postkarte, die Anfang des 20. Jahrhunderts erschien, vom Musée du Léman in Nyon: Jullien frères, Geneva, Negativ Nr. 1778B, s/w Collotype, vor 1904.)
  4. 5089G-020 “Old Lake Geneva barque in Geneva harbor” (von einer Postkarte, die Anfang des 20. Jahrhunderts erschien, vom Musée du Léman in Nyon: Jullien frères, Geneva, Negativ Nr. 1413, Collotype verbessert mit Farbe, vor 1914.)

Bei dieser Technik werden winzige, verschiedenartige Holzstücke zur Komposition des entsprechenden Bildes auf das Zifferblatt gebracht, geschliffen und anschließend lackiert.

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Derartige Techniken wendet man auch im Instrumentenbau, z.B. bei hochwertigen Gitarren, oder aber im Möbelbau an.

Und auch eine Taschenuhr gibt es unter den Jubiläumsmodellen, die per Marquetry-Kunst veredelt worden ist. Es handelt sich um die Referenz 982/179 mit dem Zusatz “Lateen Sails

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Als dritte großartige Handwerkstechnik zeigen einige Jubiläumsmodelle wunderbar von Hand gravierte Zifferblätter, die ebenfalls Szenen vom Genfer See zeigen.

Die Calatrava Ref. 5089 trägt hierbei den Zusatz “Breeze and Storm“.

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Auch hierbei wurden die gravierten Szenen zumeist alten, gemalten Bildern entliehen.

  1. 5089G-013 “Geneva Harbor”: inspiriert von einem Aquarell von Patricia Rinaldi.
  2. 5089G-014 “The Neptune in the Harbor”: inspiriert von einem Öl-Gemälde von Paul Léon Bléger (1889–1981).
  3. 5089G-016 “Storm over Lake Geneva”: inspiriert von dem Gemälde Boatsby  von Louis Baudit (1870–1960).

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Jede einzelne Gravur eines Blattes aus Weißgold nahm über 100 Arbeitsstunden in Anspruch.

Und auch eine gravierte Taschenuhr gibt es zum Jubiläum. Die Referenz 992/152 mit dem Zusatz “View of Geneva” ziert ein kunstvoll gestalteter Rückdeckel

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Ergänzend wäre noch eine Taschenuhr Referenz 993/100G “Morgendämmerung auf dem See” zu nennen, ebenfalls ein Einzelstück, bei der die Miniaturmalerei in Emaille durch das einbringen von Silberflitter, den sog. Paillons, veredelt worden ist. Dadurch entsteht ein interessanter optischer Effekt.

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Die Miniatur auf der Rückseite der Uhr ist vom Gemälde „Le matin devant Cologny“ (Morgenstunde vor Cologny) des Schweizer Malers Louis Baudit (1870–1960) von 1943 inspiriert, die Vorderseite von Details aus verschiedenen Gemälden von fünf weiterer Schweizer Künstler: Alexandre Perrier, Edouard Vallet, Mafli, Ferdinand Hodler und Paul Klee.

Zudem ist diese Uhr mit Diamanten und Smaragden verziert.

Viele der auf den Jubiläumsuhren dargestellten Werke befinden sich im Original in der Privatsammlung von Philippe Stern, dem Ehrenpräsidenten von Patek Philippe.

Ebenfalls zum 175. Jubiläum brachte Patek Philippe eine Gedenkmünze heraus.

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Zu bewundern sind die oben gezeigten Meisterwerke handwerklichen Wirkens wie auch die technologischen Meisterstücke aus dem ersten Teil meines Berichtes über die Jubiläumsuhren vom Patek Philippe in diesem tollen Buch, welches in kleiner Auflage erschienen ist

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Mit den Jubiläumsuhren hat Patek wieder eindrucksvoll gezeigt, dass man auch nach 175 Jahren noch den Standard in der Uhrmacherei darstellt. Wir dürfen gespannt sein, womit uns Patek Philippe in den nächsten Jahrzehnten erfreuen wird…!

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2 Kommentare

  1. How can I buy one of the enmael watches?

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