Die Rolex GMT Master II Referenz 16710 ist eine vergleichsweise junge Referenz unter den Rolex-Sportmodellen. Ca. 1989 tauchten die ersten Uhren mit der Referenz 16710 auf. Sie folgten damit der Ref. 16760, der sog. “Fat Lady”, die sich durch ihre rot-schwarze Lünette (Coke, in Anlehnung an die Farbgebung von Coca-Cola Büchsen) und durch das massivere Gehäuse im Vergleich zur Ref. 16750 auszeichnete. Den Ursprung finden alle GMT-Maser Modelle in der wunderschönen Ref. 1675 mit Plexiglas.
Interessant an der Ref. 16710 ist ihre Artenvielfalt. Man findet verschiedene Zifferblatt-Varianten und unterschiedliche Uhrwerke in dieser Referenz. Das macht sie für mich derart interessant. Begriffe wie “Stick-Dial” oder “Rectangular-Dial”findet man häufig im Zusammenhang mit der Ref. 16710. Ich liebe einfach diese kleinen Details!
Man konnte die Ref. 16710 mit einer gänzlich schwarzen, mit einer blau-roten (Pepsi) und einer schwarz-roten (Coke) Lünetteneinlage kaufen
Der direkte Vorgänger der Ref. 16710 war die Ref. 16760, die sog. Fat Lady. Sie gab es nur mit einer schwarz-roten Lünette
Es war die erste GMT-Master II, bei der man den Stundenzeiger separat verstellen konnte. Bei der Ref. 1675 konnte man nur die Lünette verstellen und sich zwei Zeitzonen anzeigen lassen. Mit der GMZ-Master II kann man sich bis zu drei Zeitzonen anzeigen lassen.
Im Jahr 1989 tauchte die Ref. 16710 erstmals auf. Bevor ich die einzelnen Evolutionsstufen des Modells mit je einem Bild darstelle vorab ein Vergleichsbild der verschiedenen Zifferblatt-Versionen
Ganz unten sieht man das ursprüngliche Blatt mit einer römischen Zwei, welches von 1989 bis ca. 2006 verbaut worden ist. Die letzten Uhren mit dem Kal. 3185 trugen im Jahr 2006 eine Z77x.xxx Seriennummer und hatten bereits das Stick-Dial (im Bild oben). Bei diesem Blatt ist die römische Zwei lediglich durch zwei senkrechte Striche dargestellt. Die horizontalen Striche oben und unten fehlen. Vom Stick-Dial gibt es zwei Varianten (s.u.). Erstmals erschienen die Stick-Dials Mitte der D-Serie. Einige Zeit später, gegen Ende der Z-Seriennummern, wurde das Kaliber 3186 eigeführt. Parallel zum Stick-Dial wurde bis zum Ende der Produktion der Ref. 16710 im Jahr 2007 das sog. Rectangular-Dial (im Bild in der Mitte) verbaut. Bei diesem zeigt die römische Zwei wieder horizontale Striche. Diese sind aber im Ggs. zur alten, ersten Version wesentlich kürzer. Daher sieht die römische Zwei eher wie ein Rechteck aus. Daher der Name. Das Rectangular-Dial gab es ausschließlich in der Z-Serie. Bis 1998 wurden mit Tritium-Leuchtmasse belegte Zifferblätter, gekennzeichnet durch den Schriftzug “SWISS T<25”, verbaut. Ab 1998 wurde dann Superluminova Leuchtmasse verwendet. Die Blätter zeigten dann in 1998 und 1999 den Schriftzug “SWISS” und danach “SWISS MADE”.
Wie schon geschrieben gab es vor 1989 die Ref. 16760:
Ende 1989 erschien dann die erste Ref. 16710:
Zwischen 1990 und 1998 veränderte sich das Blatt nur marginal. Hier ein Beispiel aus dem Jahr 1996
1998 erschien dann das “Swiss”- Blatt mit Superluminova Leuchtmasse:
Auch Anfag 2000 gab es das Swiss-Blatt noch
Dann, ab Mitte 2000, folgten die “SWISS MADE”-Blätter, die bis 2006 mit einem sehr ähnlichen Druck wie die alten Blätter ausgeliefert worden ist
Hier eine Uhr aus 2001
und eine aus 2005
Im Jahr 2006 wechselte Rolex offenbar den Zifferblatthersteller. Da es ab dieser Zeit zwei Varianten, das Stick- und das Rectangular-Dial gibt scheint es zwei Hersteller gegeben zu haben.
Zuerst, Ende 2005 im Bereich der Gehäusenummer D52x.xxx, erschien das Stick Dial in Uhren mit dem Kaliber 3185.
Die beiden Striche der römischen Zwei haben einen deutlichen Abstand.
Es gab das Stick-Dial auch mit eng stehenden Strichen der römischen Zwei
Hier ein Bild des Kaliber 3185
Gegen Ende der Z-Gehäusenummern wurde dann das etwas überarbeitete Kaliber 3186 (u.a. Parachrom-Unruh) verbaut.
Parallel zum Stick-Dial wurde in der Z-Serie auch das sog. Rectangular-Dial verbaut. Die römische Zwei sieht hier fast aus wie ein Rechteck
(Quelle: r-l-x)
Eine Detailaufnahme
Die letzten Ref. 16710 wurden Ende 2007 im Gehäusenummernbereich M62x.xxx mit Rectangular-Dial ausgeliefert. Welches Blatt nun seltener ist, Stick- oder Rectangular-Dial, lässt sich schwer sagen. Beide wurden parallel im gleichen Zeitraum verbaut.
Hier noch einmal Details des Stick-Dial
und des Rectangular-Dial
Neben den verschiedenen Varianten macht die GMT-Master II mit fünfstelliger Referenz vor allem ihre Wandelbarkeit aus. Durch die verschiedenen Lünetteneinlagen, die jeder handwerklich begabte Mensch selber wechseln kann (Anleitungen gibt es in den einschlägigen Uhrenforen), hat dieses Modell mit jeder Einlage ein anderes Gesicht.
Insgesamt eine ganz tolle Uhr mit einem perfekten Tragkomfort.
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