Es gibt etwas, das Besitzer von Rolex-Uhren eigentlich niemals zu Gesicht bekommen. Und genau das, was man bei Rolex fast nie sieht (ausser bei einigen Prince-Modellen) ist das, was Rolex zu Rolex macht: die unverwüstlichen und qualitativ hochwertigen Uhrwerke.
Ich möchte in diesem Beitrag das Uhrwerkt der Rolex Daytona Ref. 16518 vorstellen.
Schade eigentlich, denn obwohl man diese Uhrwerke als normaler Uhrenbesitzer nie sieht hat sich Rolex grösste Mühe gegeben, die Uhrwerke attraktiv zu verzieren. Sie sind eine echte Augenweide.
Doch beginnen möchte ich nicht mit dem Uhrwerk, sondern mit der Innenansicht des Bodendeckels, den man ja auch nie zu Gesicht bekommt.
Ganz unten fällt die Modellreihennummer ins Auge:
Bis August 1995 war dies die “16500” bei allen Daytonas. Nach diesem Zeitpunkt verwendet Rolex für jede Referenz eine eigene Nummer. Bei der Ref. 16518 war dies die “2118”.
Darüber finden sich die Goldpunzen.
Links, wo “Rolex SA” zu lesen ist stand in früheren Zeiten bei alten Handaufzugs-Daytonas noch eine Nummer, an der man den Hersteller des Gehäuses ablesen konnte. In der Mitte findet man Angaben zum Gold und rechts die üblichen Punzen (Waage und Frauenkopf), wir sie auch am Gehäuse zu finden sind. Ab 1996 wurde der Frauenkopf durch einen Bernhardinerkopf, meist mit einem “G” als Zusatz, ersetzt.
Ganz oben hat sich Rolex vereweigt.
Meist findet man bei älteren Uhren auch noch weitere, kaum sichtbare Zeichen am Gehäuseboden. Das sind Markierungen, die Uhrmacher dort nach einer Reparatur oder Revision hinterlassen. Hier ein Beispiel von dem gezeigten Boden
Offenbar war diese Uhr imJanuar 1994 (Markierung 1-94) und im Oktober 2001 (Markierung 10.2001) beim Uhrmacher. Laut Zertifikat und Gehäusenummer ist die Uhr von 1992.
Doch nun zum Uhrwerk.
Beim Kaliber 4030 nahm sich Rolex das Zenith El Primero, das damals vielleicht beste Chronografenwerk, mangels eigenem Chronografenwerk zu Hilfe.
Bekanntlich wurde im Jahr 2000 die neue Daytona mit dem Rolex-eigenen Kaliber 4130 eingeführt.
Einige Impressionen des Uhrwerks
Die Werknummer findet sich unter der Unruh
Hier die Chronografendrücker von innen
Impressionen vom ausgeschalten und zerlegten Uhrwerk
Und ein paar technische Informationen von Rolex zum Uhrwerk, der Vollständigkeit halber.
Und so sieht es im wieder zusammen gesetzten Zustand aus
Aber auch von der Ansicht her, aus der man die Uhr meist betrachtet, hat sie ihren Reiz!
Es gibt Handwerker, die individuell gefertigte Glasböden für Rolex-Oyster-Modelle anbieten. Rolex-Puristen dürften beim Gedanken an so etwas nur die Nase rümpfen. Für alle anderen ist so etwas eine schöne Möglichkeit, die tollen Uhrwerke auch ohne Uhrmacher regelmäßig bewundern zu können.
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