Wie schon in meinem Artikel über die Zifferblattvarianten der Rolex Sea Dweller Deep Sea Ref. 116660 beschrieben veränderten sich die Rolex Modelle in der Vergangenheit eher im Detail Ein wesentlicher Aspekt sind dabei die Veränderungen auf den Zifferblättern der Uhren. Zum einen hilft einem die Kenntnis der Erkennungsmerkmale beim Identifizieren nachträglich modifizierter Uhren. Denn die Preisunterschiede z.B. einer Rolex Submariner Referenz 1680 mit Rotschrift auf dem Blatt im vergleich zur gleichen Referenz mit weißem Blatt sind erheblich. Da existieren viele “verbastelte” Uhren, “weiße” Submariner, die nachträglich zu “roten” Submarinern wurden usw. . Man kann die unten beschriebenen Zifferblattvarianten auch ziemlich genau entsprechenden Gehäusenummern zuordnen. Zusätzlich kann man generell Fälschungen von Rolex Uhren, die ebenfalls reichlich existieren, erkennen. Für ungeübte Uhrenkäufer und all diejenigen Menschen, die es werden wollen, empfiehlt sich der Kauf einer alten Rolex bei renommierten Händlern, die sich meist sehr gut auskennen.
In diesem Artikel geht es also um die Zifferblattvarianten der “Red Sub” von Rolex
Insgesamt sind sechs verschiedene Varianten des Zifferblattes der Submariner Ref. 1680 mit Rotschrift bekannt. Begonnen wurde die Produktion der “Red Sub” in etwa bei den Gehäusenummern 2.050.000 bis 2.070.000, was ca. 1969 bedeutet. Die Quellen schwanken da etwas in ihren Angaben. Die älteste “Red Sub” die ich je gesehen habe ist eine 2.071.XXX.
Man unterscheidet auch zwischen Zifferblättern, die im unteren Bereich unter dem roten “Submariner” Schriftzug zuerst die Meterangabe (meters first) zeigen (Mark I bis III) und solche, die zuerst die Tiefenangabe in Fuß (feet first) zeigen (Mark IV bis VI). Zudem gibt es Varianten mit “offenen Sechsen” (Mark II bis V) und “geschlossenen Sechsen” (Mark I und VI) in der Tiefenangabe. Hier zwei Beispiele:
“offene Sechsen” und “feet first” (Mark V)
“geschlossene Sechsen” und “feet first” (Mark VI)
Doch gehen wir systematisch vor. Folgend die Gehäusenummern-Bereiche, die zu den einzelnen Versionen gehören. Man findet diese Gehäusenummer, wenn man das Oyster-Armband der Uhr bei “sechs-Uhr”, also unten, demontiert:
Die angegebenen Werte können nicht garantiert werden. Es sind Werte, die auf Grund von Beobachtungen über Jahre zusammen getragen worden sind. Einzelne Versionen sind parallel zueinander produziert worden:
Mark I : 2.050.XXX bis ca. 2.200.XXX (1969)
Mark II: 2.200.XXX bis ca. 2.450.XXX (1970)
Mark III: 2.200.XXX bis ca. 2.450.XXX (1970)
Mark IV: 2.450.XXX bis ca. 3.700.XXX (1970 – 1973)
Mark V: 2.450.XXX bis ca. 3.700.XXX (1970 – 1973)
Mark VI: 3.700.XXX bis ca. 3.93X.XXX (1973 – 1974)
Submariner Ref. 1680 mit weißem Blatt ab: 4.2XX.XXX (1974). Die Produktion der Referenz 1680 endete etwa bei der Gehäusenummer 7.XXX.XXX (1981). Zwischen dem Ende der Red Sub und den ersten weissen 1680′ s gibt es eine Lücke mit Blick auf die Genäusenummernabfolge. Manche Quellen sprechend davon, dass Rolex hier Austauschgehäuse hergestellt hat, die erst später verwendet worden sind. Zudem liegt der Zeitraum 1973 bis 1974 auch im Zusammenhang mit einer Wirtschaftskrise. Genaus weiss das wohl nur Rolex.
Experten gehen davon aus, dass etwa 60 Prozent aller je hergestellten Ref. 1680 mit weißem Zifferblatt kamen. Nur 40 Prozent erschienen mit dem Rotschrift- Blatt. Davon sind Uhren mit Mark I Blatt am seltensten, gefolgt von Uhren mit Mark II und III. Die meisten Uhren mit Rotschrift sind mit Blättern der Versionen Mark IV bis VI ausgestattet.
Die Mark I:
Merkmale: schlanke Basis der Rolex-Krone
geschlossene “Sechsen”, meters first, das “f” von ft ist eher rund geschwungen und geht oben über das “t” hinweg, der Schriftzug “Submariner” wurde erst in weiß gedruckt und dann, darüber, noch mal in rot.
Die Mark II:
Die Rolex-Krone ist etwas plumper, die Basis breiter
offene “Sechsen”, meters first, das “f” von ft ist kantiger als das der Mk I und es geht auch oben nicht über das “t” hinweg, im folgenden Bild gut erkennbar: “Submariner erst weiß, dann rot gedruckt; der weiße Druck unten schaut hervor, besonders beim “S” und beim “B”
Die Mark III
ähnliche Rolex Krone wie bei der Mk I
meters first, offene “Sechsen”; andere Form der Sechsen als bei der Mk II; bei der Mark III wurde die Rotschrift direkt auf das schwarze Blatt gedruckt; das Rot wirkt etwas schwächer; das “f” von ft ist etwas kürzer als bei der Mk II; die Schrift ist dicker gedruckt als bei der Mark II; die Striche de “=” stehen fast zusammen,
Die Mark IV
Grazilere Rolex-Krone als bei der Mark III, dünnere Schrift
Erste Version mit “feet first”; offene “Sechsen”; wieder roter Druck auf weißem Druck (wie bei Mk I und II), sehr ähnlicher Font wie Mark III, “=” nicht direkt unter dem “A” von SUBMARINER (wie bei Mk I)
Die Mark V
Kronenbasis schmaler als bei Mark IV, dünnere Schrift
feet first; wieder der rote Druck direkt auf dem Blatt; aufrechter stehendes “f” bei ft; das “f” ist runder als das der Mark IV; offene “Sechsen”, aber fast geschlossen; “=” wieder direkt unter dem “A” (wie bei Mk II und III)
Die Mark VI
Die Zacken der Rolex-Krone sind weiter gespreizt; fetterer Druck
feet first; geschlossene “Sechsen”; der Buchstabe “S” wirkt bei der Mk VI runder als das der anderen Versionen (mehr abgeflachte Bögen); ähnlicher Font wie Mk V, aber fetter gedruckt
Mark VII Das Serviceblatt “SWISS-T<25”
Das erste Serviceblatt der Red Sub war bereits mit Superluminova belegt, allerdings noch mit “SWISS-T<25” bedruckt.
Mark VIII Das Servicblatt “SWISS”
Das heutige Serviceblatt ist unten dargestellt. Erkennbar ist dieses Blatt am “SWISS” Schriftzug bei 6-Uhr.
Grazile, gespreizte Krone, moderner Schriftzug, wie er bei aktuellen Modellen zu finden ist
leicht offene “Sechsen”; feet first, rundes “f” von ft, sehr sauberer Druck, leicht nach rechts versetztes “=” in Relation zum “A” von “SUBMARINER”
Das Blatt leuchtet im Dunkeln, was die alten Tritium-Blätter nicht mehr tun.
Die Grundfarbe der Zifferblätter ist nicht immer tief schwarz. Manche Blätter sind auch braun gefärbt, hier ein herrliches Mark II Blatt
Es gibt einen Prototypen der “Red Sub” ohne gedruckte Minuterie:
eindeutig ein Mark I Blatt!
(Quelle: Rolexblog.com)
Auch die Lünetteneinlagen, genauer der Font selbiger, haben sich im Laufe der Zeit verändert. Da diese aber häufiger getauscht worden sind würde ich mich nicht auf eine zeitliche Einordnung der Uhr auf Grund der Lünetteneinlage verlassen. Daher gehe ich nicht näher auf die verschiedenen Versionen der Lünetten ein.
Alte, originalgetreue “Red Sub´s” sind auch deswegen so wertvoll, weil Rolex bei Revisionen alte Zifferblätter immer dann wechselt, wenn die Tritium-Leuchtmasse, die auf Zeigern und Blatt eine tolle Patina annehmen kann, anfängt zu bröseln. Diese Leuchtmasse zieht Wasser an und wird dann brüchig. Diese Leuchtmasse-Brösel können über das Datumsfenster in das Werk gelangen und Funktionsstörungen verursachen. Sollte man im Zuge einer Revision ausdrücklich auf den Tausch von Blatt und Zeigern verzichten, so gewährt Rolex keine Garantie. So sind viele ursprüngliche “Red Sub´s” im Laufe der zeit umgerüstet worden in normale, weiße Submariner. Eine originalgetreue “Red Sub”, noch dazu mit dem kompletten Zubehör zu finden gleicht einem Lottogewinn. Selbigen braucht man dann auch, um so eine Uhr zu erwerben.
Das ist ähnlich wie bei der “Double Red” Sea Dweller, auf deren Zifferblattvarianten ich in einem anderen Artikel eingehen werde.
Muss mal sagen das es sehr interessant ist zu lesen was es alles so für red sub Blätter gibt
Möchte mir gern eine zulegen aber traue mich nicht wirklich da es ja auch viele falsche Blätter gibt vielleicht kannst du mir mit deinem Wissen weiterhelfen?
Würde mich freuen wenn du mich mal kontaktieren würdest.
Meine e Mail addy hast du ja oder?
Gruß aus Berlin Peter
Selbstverständlich helfe ich gerne weiter!
Ich habe eine E-Mail versendet.
Beste Grüße!
Ich interessiere mich ebenfalls sehr für die Rolex Ref. 1680 Red und würde mir gerne eine zulegen. Auch ich habe allerdings meine Bedenken aufgrund der unzähligen verbastelten Red Subs. Ich habe eine Red Sub im Internet gefunden, die sich aus meiner Sicht noch im original Zustand befindet. Besteht die Möglichkeit, dass Sie sich dieses Angebot einmal anschauen und Ihre Meinung dazu preisgeben?
Es wäre schön, wenn Sie mir weiterhelfen können.
Lieben Grüße aus Berlin
Max
Selbstverständlich helfe ich gerne!
Senden Sie mir das betreffende Angebot doch einfach
per E-Mail.
Vielen Dank für die Hilfe! Ich hatte den Link im Kontaktformular bei “Website” eingetragen.
Hier noch einmal.
Das Angebot wurde erst bei Ebay inseriert und jetzt findet man es auch bei Chrono 24.
Ich hänge beide Links einmal an. Der Verkäufer ist Exclusivworld, Anja von der Weppe.
Ich hatte vorhin mit Herrn Weppe telefoniert, der mir sagte die Schließe sei nicht die originale. Er will mir morgen ein Foto von der Schließe schicken, sodass ich das Herstellungsdatum ausfindig machen kann. Er weiß jedoch nicht, ob nur die Schließe oder das ganze Band neueren Datums sind.
http://www.ebay.de/itm/131324930454?_trksid=p2060778.m1438.l2648&ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT
https://www.chrono24.de/rolex/rolex-submariner-red-ref-1680-mark-v–id3005518.htm?goal_email=1&id=3005518&picnum=2&tab=details
Hier ist eine weitere Red Sub, die von Exclusivworld angeboten wird und in einem ähnlichen Zustand ist. Auch hier scheint die Schließe neueren Datums zu sein. (Schließencode I3 also 1984)
https://www.chrono24.de/rolex/rolex-submariner-red-ref-1680-a-markvi–id3000381.htm?id=3000381&picnum=0&tab=details
Zu guter letzt habe ich heute ein Angebot im R-L-X Sale Bereich gesehen, dass wirklich perfekt scheint. Eine Augenweide. Leider ist der Preis jenseits meiner Vorstellungen. Sind Sie der Meinung, dass dieser so gerechtfertigt ist. Was würden Sie als angemessen erachten?
http://www.rlx-sales.com/de/sales/offers/detail.php?id=u12429t1415785203&suche=04a2a6799ac17961d9979814ac4bc93d1415909821&pageNum_qListe=0
Mir ist der Aspektpunkt sehr wichtig, dass die Uhr auch als Kapitalanlage angesehen werden kann. Darum bin ich schon bereit ein bisschen mehr zu zahlen, wenn dafür alles perfekt ist.
Ich danke vielmals für Ihre Hilfe und weiß es sehr zu schätzen!
Wow, super Beitrag und sehr profesionell. Ebenso bin ich dran, ein Zifferblatt mit Rotschrift zu kaufen. Habe selber eine 1680 aus der Zeit wo Rotschrift-Blätter verwendet wurden ist aber mit einem normalen weissen Blatt bestück. Ich bräuchte aber Deine Hilfe. Ich habe Fotos vom Zifferblatt. Könntest Du mir helfen? Wäre sehr nett.
Gruss Orlando
Hallo,
ich helfe gerne wenn ich kann.
Hier meine E-Mail-Adresse: Sascha.Glistau@gmx.de
Hallo,
was für Uhren habe ich? Bilder sende ich ihnen morgen!!
LG Alex
Alles klar, schaue ich mir gerne an. Gute Aufnahmen der Zifferblätter sind die Voraussetzung. Beste Grüße!
Danke für den tollen Beitrag!
Gruß Alex
Toller Artikel, habe ich gerne gelesen. Jetzt taucht für mich die Frage auf, ob es jemals eine Submariner – no date- mit roten Schriftzügen gab!?
Liebe Grüße, Frank Dieske
Nein, so eine Submariner ohne Datum mit rotem Schriftzug wird nirgendwo erwähnt und ich habe so etwas in 25 Jahren auch niemals gesehen. Beste Grüße!