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Rolex – die Zifferblattvarianten der Ref. 116610LV „Hulk“

Rolex ist in vielerlei Hinsicht ein Faszinosum. Kaum eine andere (Uhren-)Marke ist derart bekannt wie Rolex. Weltweit. Über kaum eine andere Uhrenmarke wird so innig diskutiert. Und mit keiner anderen Uhrenmarke beschäftigen sich die Uhren-Enthusiasten derart intensiv.

Das betrifft auch winzige Details, die den meisten uhreninteressierten Menschen kaum auffallen. Allerlei „Rolex-Codes“, siehe hier:

Die Rolex Codes

gibt es an den Uhren und auf dem Zubehör ebenso zu entdecken wie eine eigene Rolex-Sprache, deren z.T. sehr fantasievolle Begriffe ich z.B. hier:

Das Rolex Lexikon

zusammengetragen habe.

Von besonderem Interesse für die Fans und Liebhaber sind seit jeher die Zifferblätter der Rolex Uhren. Hier gibt es jede Menge Details zu entdecken, die sich im Laufe der Zeit auch bei ein und der selben Referenz ändern konnten. Immerhin bezog Rolex in früheren Zeiten seine Zifferblätter von verschiedenen Zulieferern wie Beyler, Singer und Stern. Dadurch kam es immer wieder zu leichten Unterschieden im Druck dieser Blätter (Schriftarten, Position der Zeichen und Schriftzüge etc.), die heute bei Sammlern durchaus zu höchst unterschiedlicher Nachfrage und damit auch zu einem unterschiedlichen Wert führen.

In meinem Blog „Aus Leidenschaft“   bzw. 100percentpassion  finden Sie für alte wie auch neuere Rolex-Modellreihen Übersichten zu den einzelnen Blattvarianten. Darunter auch Ikonen wie die RedSub oder die Double Red Sea Dweller.

Sind die Abweichungen im Druck der Blätter mit Blick auf verschiedene Hersteller in früheren Zeiten nachvollziehbar so verwundert mich doch sehr, dass es auch in heutiger Zeit noch aktuelle Modellreihen bei Rolex gibt, bei denen verschiedene Blattvarianten zu beobachten sind. Und die Submariner Ref. 116610LV, von Rolex-Fans auch wegen der strahlend grünen Erscheinung von Blatt und Lünette „Hulk“ genannt, gehört dazu.

Die vollständige Geschichte der Rolex Submariner, in der die „Hulk“ seit 2010 eine wichtige Rolle spielt habe ich hier in meinem Blog beschrieben:

Die Rolex Submariner – into the details 

In diesem Beitrag soll es um die bisher bekannten Zifferblattvarianten der Submariner Ref. 116610LV gehen. Die hier (wie auch in meinem anderen Artikeln) dargestellten Erkenntnisse beruhen auf eigenen, über viele Jahre zusammengetragene Beobachtungen und denen anderer Sammler. Rolex selber gibt keine derartigen Informationen heraus. Daher ist, wie immer bei Rolex, nichts von diesen Erkenntnissen und Beobachtungen „in Stein gemeißelt“. Es sind Anhaltspunkte, die eine Orientierung für am Thema interessierte Menschen darstellen sollen. Nicht mehr und nicht weniger.

Eine letzte Anregung meine bisher gesammelten Erkenntnisse in diesen Artikel hier einfließen zu lassen kam aus dem RLX-Forum. Dort wurden die Blattvarianten angeregt diskutiert und viele Informationen zusammengetragen, die ich in meine Erkenntnisse habe einfließen lassen. Foren wie RLX und die Menschen dort sind der beste Beweis dafür, das Rolex auch heute noch zu faszinieren weiß.

Die Ref. 116610LV gibt es, wie die schwarze Schwester mit dem Zusatz LN, seit 2010. Bisher sind vier verschiedene Blattvarianten bekannt, die z.T. parallel verbaut und auch verkauft worden sind. Eine chronologische Zuordnung der Blattvarianten, wie bei älteren Rolex-Referenzen, ist also nicht möglich.

Mark 0

Bei Rolex kommt es häufiger vor, dass die Zifferblätter der Neuheiten auf der Baselworld Prototypen sind und sich später nur in veränderter  Form in den Serienuhren wiederfinden. Natürlich betrifft das wieder winzige Details, aber dem Kenner fallen diese auf.

2010 wurde die Referenz 116610LV als Neuheit in Basel so gezeigt:

Dieses Blatt ging nie in Serie (vgl. die Serienblätter unten). Es zeigt ein langes „f“ von „ft“, sehr enge Abstände vor und dem „=“ und keinen Abstand des „m“ hinter der „300“. Auch der Font ist anders als bei den Serienblättern. Insgesamt erinnert dieses Proto-Blatt an die Blätter der 16610LV, siehe hier:

Mark 1
Diese erste Serien-Blattvariante findet sich sowohl in Uhren aus dem Jahr 2010 als auch aus dem Jahr 2016 und durchgehend den Jahren dazwischen.
Der Schriftzug „DATE“ im oberen Teil des Blattes startet nach dem X von ROLEX.

In der unteren Blatthälfte sieht man bei der „1“ von „1000ft“ einen kleinen Aufstrich (im Gegensatz dazu ist die „I“ eines Mark 3 Blattes ohne Aufstrich, also wie ein senkrechter Strich ausgeführt. Das „f“ von „ft“ ist kurz (es geht also unten und oben nicht über das „t“ hinaus) und zwischen der „300“ und dem „m“ ist ein Abstand.

Mark 2

Das Blatt der Mark 2 unterscheidet sich in einem Detail von der Mark 1. Der Freiraum hinter dem „=“ zur „300“ hin ist kleiner als bei der Mark 1. Jetzt sind die Abstände vor und hinter dem „=“ gleich groß.

 

Mark 2 Blätter habe ich bislang in den Baujahren (Verkaufsjahren) 2013 bis 2015 beobachtet.

Mark 3: 
Das Blatt der Mark 3 unterscheidet sich erheblich von den Blättern der Mark 1 und 2.

Im oberen Teil des Blattes beginnt das „D“ von „DATE“ unter dem rechten Fuß des „X“ von „ROLEX“. Bei der Mark 1 und 2 stand das „D“ deutlich neben dem „X“.


In der unteren Blatthälfte zeigt die „I“ von „I000“ keinen kleinen Aufstrich, es ist also lediglich ein senkrechter Strich, wie man ihn von dem GMT-Stick-Dials kennt. Das „f“ von „ft“ überragt oben und unten das „t“ von „ft“. Das „=“ ist nun kursiv gedruckt und zwischen der „300“ und dem „m“ dahinter ist kein Abstand mehr zu erkennen.

Die Mark 3 Blätter finden sich in Uhren aus den Jahren 2016 und 2017.

Hier einige Detailaufnahmen von „Theta“ aus dem RLX-Forum:

( (C) die letzten beiden Fotos: Theta@RLX)

Mark 4

Die Rolex Fans sind sich noch etwas uneinig, ob es ein Mark 4-Blatt der Ref. 116610LV gibt. Ab 2017 wurden Blätter beobachtet, die denen der Mark 3 entsprachen, aber bei denen das „SUBMARINER“ noch dicker gedruckt zu sein scheint. Ich habe da bisher keinen Unterschied erkennen können.

Wir werden sehen, ob es weitere Blattvarianten der Submariner „Hulk“ geben wird. Falls ja, so werde ich diese hier ergänzen.

Schließe, Rehaut & Lupe

Es wurde zudem versucht, den verschiedenen Blattvarianten weitere Merkmale z.B. der Schließe, des Rehaut oder der Zyklopenlupe des Safirglases zuzuordnen.

„Hulks“ mit dem Mark I Blatt scheinen alle eine polierte Innenseite der Schließe (das Bild oben zeigt eine raue Innenseite…) zu haben. Ebenso die neueren Uhren der Mark 3 und 4 Blätter. Die „Hulks“ der Mark 2 (Baujahre 2013 bis 2015) hingegen zeigen eine raue Innenseite der Schließe.

Bei den Lupen gab es welche mit höherer und niedrigerer Vergrößerung. Eine Zuordnung zu einzelnen Blattvarianten ist mir nicht gelungen. Seit ca. 2015 scheint Rolex ausschließlich Lupen mit hoher Vergrößerung zu verbauen.

Bzgl. des Schliffes (rauh vs. fein) der Rehauts konnte ich ebenfalls keine Systematik feststellen.

 

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