Manon hat wieder “zugeschlagen” und zeigt uns heute erneut einen interessanten Einblick in ihre Uhrmacher-Werkstatt. Dieses mal geht es um die Restauration der schwarzen Schrift, die man z.B. bei den Lünetten der Rolex Explorer II findet. Viel Freude bei der Lektüre und vielen lieben Dank an Manon!
Im Rahmen meiner Vintage Aufarbeitungen/Revisionen gibt es bekanntlich die Option der individuellen Gehäuseaufbereitung respektive dessen Gestaltung und dazu gehört mitunter das Auffrischen von Lünetten.
und darum heißt es heute “Vorhang auf” bei:
der großen Kunst der kleinen Malerei
Ich veranschauliche heute mal die Arbeitsschritte bezüglich des Auffüllens von Reliefs und um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen, bedarf es schon einer Farbe die nicht nur resistent gegen vielerlei Reiniger sowie Lösungsmittel ist, sondern vor allem auch UV-beständig !
Dieses beispielhafte Konvolut an Markenstiften und Farbe, eignen sich trotz ihrer fantastischen Eigenschaften im eigentlichen Verwendungsbereich, leider nicht wirklich für eine dauerhafte Füllung unserer Lünette.
Als erste mache ich einen Farbechtheitstest, um die „handelsüblichen Hilfsmittel“ und somit vorhergegangen unsachgemäßen Manipulationen zu enttarnen und dazu verwende ich verschiedene Benzole für den Synthese Test
….schauen ob diese negativ ausfallen,
…haha die 14….entlarvt !!!!!
Nach der kompletten Reinigung der Lünette kann ich mit dem Auffrischen der nun farbfreien Reliefs beginnen und dazu müssen die entsprechenden Reliefs absolut staub/fettfrei sein.
Jetzt benötige ich das richtige Equipment dazu, also mein „Mein Tuschkasten“ ,
welcher aus ein 3 Komponenten System besteht:
1K) pigmentechte Flüssigschwärze
2K) hydrophiles Pulvergranulat mit Additiven
3K) Hydroxylat (verflüssigter Temp.-Härter)
im jetzigen Arbeitsschritt verbinde ich die gewünschte Menge an Schwärze mit dem Granulat
sowie mische dann die dritte Komponente mit bei, um auch u.a. eine malfähige Viskosität zu erhalten
mit einem umgeänderten Putzstäbchen in der Funktion als „Pinsel“ male ich das Relief aus
entstandene Unachtsamkeit beim Malen entferne ich mit einem Putzstäbchen
Mein letzter Arbeitsgang ist, dass ich nun sie für ihren dauerhaften Einsatz ermögliche, indem ich die nun die Schwärze für einige Sekunden „einbrenne“
nach diesen ganzen Arbeitsschritten habe ich dann wieder eine einheitlich geschwärzte und vernünftige gefüllte Lünette
….welche sich nachher im Gesamtbild total schön wieder präsentiert
– fine –
Wie immer “Manón”…, perfekt!